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Die evd stellte heute ein neues Wasserpreismodell vor. Berechnungseinheit für den „Systempreis“ ist nicht mehr der Wasserzähler sondern die Anzahl der Wohneinheiten.
© Foto: Friedhelm Holleczek


Schmutz im Trinkwasser?

Dormagen, 1. Juli 2016 – Und wieder hat die Ge­schäfts­füh­rung der Kreiswerke Gre­ven­broich GmbH sich nicht ge­traut, unerwünschte, kritische Fragen von Journalisten zu be­ant­wor­ten. Zum wie­der­hol­ten Male fiel eine ent­spre­chen­de Bilanz-Pres­se­kon­fe­renz aus. Sonst nutzt man doch jede Gelegenheit, sein strahlendes Gesicht in eine Kamera zu halten, und sei das Ereignis noch so unwichtig.
Der Geschäftsführer Stefan Stelten (Jahresgehalt 2015 gemäß Geschäftsbericht: 153.870,33 Euro ein­schließlich Sachleistungen z.B. Dienstwagen) er­laubte sich sogar in anderem Zusammenhang, einen Ein­zel­nen aus dem Berufsstand als „Schmierfinken“ zu be­zeich­nen. Stattdessen legten die Kreiswerke Gre­ven­broich eine zwar umfangreiche, aber nur die Sicht­wei­se von Geschäftsführung und Aufsichtsrat be­schö­ni­gende Darstellung des Geschäftsverlaufs 2015 in schriftlicher Form vor. Das entspricht wohl dem ei­gen­en Selbstverständnis des Mo­no­pol­an­bie­ters für Trinkwasser für etwa die Hälfte der Be­woh­ner des Rhein-Kreises Neuss, dem auch keiner der 26.998 Dor­ma­gener „Anschlusspflichtigen“ entgehen kann.
Immerhin, so viel kann man im Geschäftsbericht nach­le­sen: „Besonders stolz sind wir darauf, dass wir seit 2004 und damit nun bereits seit 12 Jahren un­se­ren Wasserpreis nicht verändert haben. Diese Sta­bi­li­tät ist ein Kennzeichen unseres Unternehmens und nicht selbstverständlich. Aufsichtsrat, Ge­schäfts­füh­rung und die engagierten Mitarbeiter der Kreiswerke Grevenbroich GmbH stehen für diese erfolgreiche Ar­beit im Interesse unserer Kunden in den ver­gan­gen­en Jahren. Eine solche besondere Preispolitik hat auch in der Zukunft Bestand.“ Die letzte Aussage ist ja wohl ein Versprechen, dass die Preise auch in naher Zu­kunft nicht steigen werden. Ob das auch für Dor­ma­gen gilt, ist offen, denn ab dem 1. Januar 2017 über­nimmt die evd (Energieversorgung Dormagen GmbH) hier die Trinkwasserversorgung.
Nicht gestellt werden konnte zum Beispiel die Frage, ob die Beteiligung der Kreiswerke Grevenbroich an der IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Was­ser­for­schung gemeinnützige GmbH, die gleichzeitig mit dem Gesundheitsamt der Rhein-Kreises Neuss die Wasserqualität überprüft, nicht zu In­ter­es­sen­konflik­ten führen kann. Die Kreiswerke Grevenbroich GmbH gehört der Verwaltungsgesellschaft des Rhein-Krei­ses Neuss, die eine 100-Prozent-Tochter des Rhein-Krei­ses Neuss ist, zu dem ebenfalls das Ge­sund­heits­amt gehört. Wer kennt nicht den Spruch: „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“ Woanders nennt man das Vetternwirtschaft.
Auch nicht gefragt werden konnte, was man mit der um 1,7 Millionen Euro auf jetzt 21,3 Millionen Euro erhöhten Rücklage (Eigenkapitalquote 71 Prozent) ge­plant ist. Seit Jahren verweigert man Antworten, denn: „Neben den allgemeinen Risiken in der Was­ser­ver­sor­gung (z.B. Wasserverunreinigungen, Rohr­brü­che) bestehen keine nennenswerten un­ter­neh­mens­spe­zi­fi­sche Risiken“, steht im Geschäftsbericht.
Interessant wäre auch die Frage, warum Ge­schäfts­führer Stelten im Jahr 2015 eine (kleine) Ge­halts­er­hö­hung (im Jahr 2014 waren es satte 8,5 Prozent) be­kom­men hat, das Gehalt des weiteren Ge­schäfts­füh­rers Ingolf Graul, der gleichzeitig Kämmerer des Rhein-Kreises Neuss ist, mit 4.696,80 Euro im Jahr unverändert geblieben ist. Hat diese Regelung Leis­tungs­be­zug?
Die Kreiswerke Grevenbroich haben im Jahr 2015 Mit­ar­bei­terdarlehen in Höhe von 68.000 Euro (Vor­jahr 64.000 Euro) ausgegeben. Wie hoch ist der Zinssatz? Sind die Darlehnsnehmer in Lei­tungs­funk­tionen?
Die Beteiligung der Öffentlichen Hand an pri­vat­wirt­schaft­lich organisierten Unternehmen mag sinnvoll sein. Oft wird sie missbraucht, um Schat­ten­haus­hal­te zu verschleiern, um „verdiente“ Mitarbeiter oder Freun­de (Geschäftsführer Stelten war früher So­zial­de­zer­nent im Rhein-Kreis Neuss) zu versorgen oder abzuschieben und um sich hinter dem gesetzlichen Schutz einer GmbH um Auskunftspflichten he­rum­zu­drücken.
Wie wir wissen, sind lange nicht alle GmbH-­Ge­schäfts­führer „Gutmenschen“. Deshalb sollte ihnen im Detail auf die Finger geschaut werden. Skandale gibt es zu Hauf. „Schmierfinken“ können halt ziemlich unangenehm sein und den „guten Ruf“ be­schmut­zen.



Abschied von Kai Uffelmann

Dormagen, 29. Mai 2015 – Die Goldene Mün­ze der Stadt Dormagen gab’s zum Abschied für den ausscheidenden Ersten Bei­ge­ord­ne­ten Kai Uf­felmann (Foto). Ab dem kom­men­den Montag sitzt er auf sei­nem neuen Sessel als Kreisrat in Winsen an der Luhe (bei Ham­burg).



Die Belle Étage in dritten Stockwerk des Rathauses war nicht wiederzuerkennen. Wo sonst büro­kra­ti­sche, nüchterne und geschäftige Sachlichkeit herrscht, war ein meterlanges Buffet mit Fingerfood und einer leckeren heißen Suppe aufgebaut. Kölsch, Sekt und Antialkoholisches wurde gereicht. Im ehe­ma­ligen Ratssaal sammelte sich die Crème de la Crème aus Dormagen und Umgebung dicht an dicht. Die Na­mensliste der Prominenten würde hier den Rah­men sprengen. Alle waren gekommen, um sich persönlich zu verabschieden von einem gebürtigen Frankfurter mit mün­sterländer Ambitionen, der sich nach einer vier­jäh­rigen Zwischenstation in Dor­ma­gen anschickt, den hohen Norden zu erobern.
Dort will er künftig Wurzeln schlagen, seine Karriere fortführen. Die Weichen für ein Eigenheim für sich und seine Familie sind schon gestellt, in gut er­reich­barer Fahr­rad­nähe (trotz Dienstwagen) zur Kreis­ver­waltung, seinem neu­en Dienstsitz. Das war ein Ab­schied mit vielen la­chen­den Augen, zwischendurch auch mal einem ern­sten, fast traurigen Ge­sichts­aus­druck des zu Ver­ab­schiedeten und einer launigen, freundschaftlich ge­präg­ten Rede von Bürgermeister Erik Lie­ren­feld, der ihm neben der wertvollen Ge­denk­mün­ze als Andenken an sein Schaffen in Dor­ma­gen einem Südwester (wasserdichte Kopfbedeckung für See­fah­rer, wird meist aus Öltuch hergestellt) gegen er­wart­bare stürmische Zeiten nahe der Meere und an der Elbe überreichte.

Das Personalkarussell
im Rathaus dreht sich

Dormagen, 9. April 2015 – Bürgermeister Erik Lierenfeld muss handeln. Der Weggang des Ers­ten Beigeordneten und Kämmerers Kai Uf­felmann per 31. Mai zum Landkreis Har­burg (bei Hamburg) löst in der Stadt­ver­waltung eine gan­ze Rei­he von Veränderungen aus. Erik Lie­ren­feld will entgegen früherer SPD­-Meinung die Chance nutzen, die Ver­wal­tungs­spitze auf nur noch drei Personen zu ver­kleinern – Bür­ger­meister und zwei Bei­ge­ordnete als Wahl­be­amte. Damit fielen län­ger­fristig die von Bür­ger­meister Peter-Olaf Hoff­mann als „Not­lö­sung“ eingeführten De­zer­nen­ten­stellen weg – eine Einsparung von rund 120.000 Euro an Personalkosten im Jahr und gleichzeitig Weg­fall einer Hierarchieebene.
Da es bis zur Wahl eines Nachfolgers von Kai Uf­fel­mann durchaus Jahresende sein könnte, muss der Ge­schäftsverteilungsplan geändert werden, damit der „Laden“ weiterlaufen kann. Erste Nutznießerin ist die jetzige Dezernentin Tanja Gaspers. Sie über­nimmt ab 1. Juni die Kämmerei als Dezernentin und wird damit verantwortlich für den kommenden Haus­haltsplan. Vorgesehen ist, sie später auch zur Bei­ge­ord­neten und Kämmerin aufzuwerten. Ab­wan­de­rungs­gelüste habe sie, so der Bürgermeister, dann wohl nicht mehr. Denn ihr Karriereziel, Wahlbeamtin zu werden, sei ja erst einmal erfüllt.
Auch Dezernent Gerd Trzeszkowski wird al­ters­be­dingt spätestens am 30. April 2017 ausscheiden. Das sei jetzt schon abzusehen. Bis dahin soll er ab 1. Juni zum weiteren allgemeinen Vertreter des Bür­ger­meis­ters ernannt werden, um mindestens drei hand­lungs­fähige Personen in der Verwaltungsspitze zu haben.
Die Lücke in der obersten Verwaltungsebene soll ein neuer Erster Beigeordneter auffüllen. Der Rat soll in seiner Sitzung am 21. April die Aus­schrei­bungs­un­terlagen beschließen. Gesucht wird idealerweise ein Volljurist, der nach den jetzigen Plänen die Be­rei­che Sicherheit und Ordnung, Feuerwehr und Ret­tungs­dienst, Bildung und Kultur, Jugend, Soziales, Woh­nen und Schule und die Aufsicht über den Dor­magener Sozialdienst übernehmen und als all­ge­meiner Ver­tre­ter des Bürgermeisters fungieren soll.
Ausdrücklich erwünscht seien auch Bewerbungen von Frauen. Es bestünde also die theoretische Chan­ce, dass die künftige Verwaltungsspitze zu zwei Dritteln mit Frauen besetzt ist. Damit wäre die von oben verordnete Frauenquote deutlich übererfüllt. Für Erik Lierenfeld als dann möglicher „Hahn im Korb“ viel­leicht eine verlockende Vorstellung.
Dem Vernehmen nach ist allerdings parteiintern schon alles klar: In Köln steht wohl schon ein Wunsch­kandidat der SPD in den Startlöchern. Ent­scheiden über die Besetzung der Stelle wird al­ler­dings der Rat. Die Vorauswahl trifft eine Fin­dungs­kom­mission aus Vertretern aller Ratsparteien.
Die Stellenausschreibung soll kostengünstig gestaltet werden. Eine Unternehmensberatung (mit Kosten von rund 50.000 Euro) soll nicht eingeschaltet wer­den. Einzig Anzeigen in der FAZ und in einschlägigen Internetportalen und auf der Homepage der Stadt Dormagen sollen die Kosten auf rund 9.000 Euro be­grenzen.

Lierenfeld BM-Kandidat der SPD

Dormagen, 18. Januar 2014 – Nun hat sich auch die SPD entschieden. Ratsherr Erik Lie­renfeld soll demnächst von der Mit­glie­der­ver­sammlung zum Bürgermeisterkandidaten der Sozialdemokraten in Dormagen nominiert werden, teilte die SPD gestern mit.
Der Politik-Youngster Lierenfeld (27 Jahre alt) be­kleidet derzeit nebenbei hier das Amt eines stell­ver­tretenden (ehrenamtlichen) Bürgermeisters und ist gleichzeitig Stadtverbandsvorsitzender seiner Partei. Er tritt gegen den starken CDU-Kandidaten und jet­zi­gen hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Dor­ma­gen, Peter-Olaf Hoffmann und den Zentrums-Kan­di­da­ten Hans-Joachim Woitzik am 25. Mai zur Wahl um den Posten des zukünftigen Ver­wal­tungs­chefs im Rathaus an.

Förderverein spendet Musikinstrumente

Dormagen, 12. Mai 2013 - Auch in diesem Jahr schenkt der Förderverein der städ­ti­schen Musikschule Musikinstrumente im Wert von fast 3.700 Euro. Das teilte der Vor­sit­zende des Fördervereins der Musikschule, Wolfgang Horst, in der letzten Vorstands­sit­zung mit. Und das solle auch in den kom­menden Jahren so bleiben.
So kann sich Bärbel Hölzing, Leiterin der Musik­schule, darüber freuen, dass auf ihren Vor­schlag hin der Förderverein Instrumente im Wert von 1.800 Euro für das laufende Jahr bewilligt hat.
Mit einem Zuschuß wird man auch die seit 50 Jahren bestehende Städtepartnerschaft Dormagen - St. An­dré unterstützen. Es sei ein Auftritt des Mu­sik­schul­orchesters mit etwa 40 Jugendlichen in der Part­ner­stadt fest eingeplant.
Positiv wurde die Teilnahme am „Kulturrucksack“ der beiden Städte Dormagen und Monheim begrüßt. Hier bereichert die Mu­sik­schule mit zahlreichen Dar­bie­tungen das Kul­tur­pro­gramm beider Städte.
Am 7. Juli steht das traditionelle Musikschulfest an der Langemarckstraße auf dem Programm. Erst­ma­lig wird eine Hüpfburg neben anderen Attraktivitäten das Rahmenprogramm erweitern, konnte Kristin Schulz, stellvertretende Vorsitzende, stolz ver­mel­den. Er­war­tet werden auch wieder zahlreiche Auf­tritte von En­sem­bles und Gruppen der Musik­schule Dormagen. Es wird eine Leistungsschau der Musiker der städtischen Kultureinrichtung werden. Alle Bür­gerinnen und Bür­ger sind herzlich eingeladen.

Dipl. Ing. Klemens Diekmann
wird neuer evd-Geschäftsführer

Dormagen, 13. Januar 2013 – Der zukünftige Chef in der evd (Energieversorgung Dor­ma­gen GmbH) hat jetzt auch ein Gesicht: Der Aufsichtsrat des örtlichen Energie- und Was­serversorgers hat sich in seiner Sitzung kurz vor Weihnachten für Dipl. Ing. Klemens Diekmann (49, Foto rechts) entschieden.
Der Vertrag sei bereits unterschrieben, verkündete Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann heute beim Neujahrsempfang der Stadt im Leibniz-Gynasium vor mehreren hundert geladenen Gästen.
Klemens Diekmann war seit 2009 Geschäftsführer bei den Stadtwerken in Haltern am See (nördliches Ruhrgebiet). Er löst den nach 28 Jahren auf eigenen Wunsch vor dem eigentlichen Vertragsende aus dem Amt scheidenden jetzigen Geschäftsführer Rudolf Esser spätestens zum 30. Juni des Jahres ab. Wann Klemens Diekmann genau nach Dormagen kommt, entscheidet sein bisheriger Brötchengeber mit der entsprechenden Freigabe. Diekmann möch­te auf jeden Fall vorher die Gelegenheit nutzen, sich hier einzuarbeiten. Da die Stadt Dormagen die Mehrheit (51 Prozent) an dem örtlichen Versorger hält, freut sich (nicht nur) Kämmerer Kai Uffelmann (Foto links) auf frischen Wind in der städtischen Toch­ter­ge­sell­schaft.

BI BAD sammelt 6.631 Unterschriften

Dormagen, 18. Oktober 2012 – Die BI BAD hat heute vier Aktenordner mit insgesamt 6.631 Unterschriften zu ihrem Bür­ger­begehren an Bürgermeister Peter-Olaf Hoff­mann über­ge­ben. Nun muss der Stadtrat am 6. November über das Anliegen von Elke Zaum, Kerstin Born (Foto v.l.) und ihren Mitstreitern aus Nievenheim entscheiden, ob das dortige Hallenbad erhalten bleibt und in einen ak­zeptablen Zustand versetzt werden soll.
Lehnt der Rat das Bürgerbegehren in seiner näch­sten Sitzung am 6. November ab – wie schon am 1. Oktober den Antrag zur Römer Therme – findet ein Bürgerentscheid innerhalb einer Drei-Monats-Frist bis spätestens 6. Februar 2013 in Dormagen statt. Das wäre dann der zweite in der Stadt­ge­schichte. Kerstin Born: „Wir wollten keinen Bür­gerentscheid in der Weihnachtszeit. Deshalb ge­ben wir die Unterschriften auch erst heute ab.“
„Die Verwaltung wird die Unterschriften bis zur Rats­sitzung geprüft haben. Dann entscheiden die Politiker, wie es weitergeht.“ erläutert Bür­ger­meister Peter-Olaf Hoffmann die kommenden Schrit­te.
Die BI BAD hatte bereits in den ersten Tagen ihrer Aktion in Nievenheim und der näheren Umgebung mehr als 3.000 Unterschriften gesammelt. „Da aber ganz Dormagen entscheiden sollte, haben wir da­nach auch alle anderen Stadtteile besucht und bei der Bürgern nachgefragt.“ verrät Kerstin Born über das Zustandekommen der Listen. Allein rund um das Einkaufszentrum an der Mathias-Giesen-Straße sind an nur zwei Aktionstagen der Bürgerinitiative mehr als 1.500 Unterschriften von Befürwortern zusammen gekommen. Im Gegensatz zum Bür­ger­antrag zur Römer Therme steht kein mit­glieder- und fi­nanz­star­ker Verein mit wirt­schaft­lichen Interessen hinter den Aktivisten aus Nie­venheim. Alle Aktionen der BI BAD werden aus Privatschatullen bezahlt. Dabei wurden sie sogar von Bürgern aus dem Neusser Süden personell unterstützt.



Vandalen beschädigten mindestens neun Pkw

Dormagen 31. März 2013 - In der Nacht zum Oster­sonntag wüteten Vandalen in Nie­ven­heim. Sie beschädigten mutwillig zahl­rei­che Pkw. Die Spur der Schäden zieht sich von der Straße „Am Norfbach“ über die Straße „Auf der Hardt“ bis zur Koniferen- und zur Pla­ta­nen­straße.
Mutwillig wurden Spiegel abgetreten und andere Schäden verursacht. In vielen Fällen deutet die Spu­renlage darauf hin, dass die Täter über die Fahrzeuge gelaufen sind und dadurch erhebliche Schäden ver­ur­sacht haben. Bisher wurden der Po­li­zei neun Fälle bekannt.
Ersten Ermittlungen zufolge dürfte es sich bei den Tätern um drei Jugendliche handeln, die in der Nacht gegen 03:30 Uhr im Bereich „Am Norfbach“ und „An der Birk“ beobachtet wurden. Wer Hinweise zu den Tätern geben kann, sollte sich mit der Polizei im Rhein-Kreis-Neuss, Telefon 02131 3000 in Ver­bindung setzen.

Falscher Wasserwerker unterwegs

Dormagen, 23. Juli 2012 - Ein unbekannter Mann klingelte vergangenen Samstag vor­mit­tags an der Wohnungstür einer Seniorin auf der Langemarkstraße und gab sich als Mit­ar­beiter der „Wasserwerke NRW“ aus. Er zückte kurz einen Ausweis, vermittelte einen se­ri­ösen Eindruck und verschaffte sich so Zugang zur Wohnung der älteren Frau.
In einem unbeobachteten Moment durchsuchte der Unbekannte das Schlafzimmer nach Wertsachen und ließ eine Schmuckschatulle mitgehen. Nachdem er das Haus verlassen hatte, wurde die Seniorin misstrauisch und stellte fest, dass sie einem drei­sten Trickdieb aufgesessen war. Die eingeleitete Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: Circa 40 Jahre alt, schlanke Figur, bekleidet mit Jeans, T-Shirt, schwarz-weißen Turnschuhen und Base­ball­cap. Er sprach hochdeutsch und hatte ein gepflegtes Er­scheinungsbild.
Hinweise zur verdächtigen Person oder möglichen anderen Opfern des Trickdiebes unter der Te­le­fon­nummer 02131 3000 an die Polizei.


EVD stellt Tarifsystem für Trinkwasser zum 1. Januar um

Trinkwasserpreis soll

gerechter werden, für

den Wassersparer

allerdings auch teurer

Dormagen, 15. Oktober 2019 – Mehr Gerechtigkeit will die evd (energieversorgung dormagen GmbH) in die Was­serpreise bringen. Deshalb wird das Tarifsystem zu Beginn des nächsten Jahres umgestellt. Es gibt wie meist Gewinner und Verlierer. Mit der Preisumstellung will die evd keine Mehrerlöse erzielen. Noch nicht. Denn die ge­nann­ten Preise gelten nur sicher bis Ende 2021, sagte evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann heute bei der Vorstellung des neuen Tarifmodells. Das hatte der Auf­sichts­rat am letzten Donnerstag zur Kenntnis ge­nom­men. Allerdings: Eine nachträgliche Überprüfung, ob die evd durch das neue Tarifsystem im Jahr 2020 wirklich keine Mehrerlöse erzielt hat, wie angekündigt, lehnt Diek­mann kategorisch ab mit der Begründung: „Zu hoher Aufwand!“

Anders als bei Strom oder Gas kann sich der Verbraucher den Wasserlieferanten nicht aussuchen. Die Wasserversorgung ist ein Gebietsmonopol. Der Kunde ist dem örtlichen Anbieter auf Ge­deih und Verderb ausgeliefert, muss zahlen, was dieser be­rech­net. Auch wenn eine gewisse staatliche Überwachung ex­treme Preisgestaltungen ausschließen soll.

Bisher galt: Der Wasserpreis setzt sich zusammen aus einem jährlichen Grundpreis in Höhe von 139,64 Euro zuzüglich für jeden verbrauchten Kubikmeter Trinkwasser 1,69 Euro. Dabei fiel der Grundpreis für jeden von der evd betriebenen Was­ser­zäh­ler nur einmal pro Jahr an, egal wie viele Verbraucher da­mit versorgt wurden.

Ab Januar 2020 gilt: Der Grundpreis wird ersetzt durch einen „Systempreis“. Dieser richtet sich nach der Anzahl der Woh­nungs- oder Gewerbeeinheiten, die an die von der evd be­trie­be­ne Wasseruhr angeschlossen sind. Dieser jährlich zu ent­rich­ten­de „Systempreis“ reicht von 189,21 Euro für eine angeschlossene Ein­heit (zum Beispiel für die 9.687 Ein­fa­mi­lien­häu­ser in Dormagen) gestaffelt bis zu 1.584,48 Euro für Häuser mit 50 Wohneinheiten. Jede weitere Wohneinheit kos­tet dann zusätzlich 31,69 Euro im Jahr. Für Gewerbebetriebe gelten zehn Verbrauchsklassen mit „Systempreisen“ von 189,21 Euro für einen Jahresverbrauch bis zu 149,9 Ku­bik­me­tern Wasser, bis zu 17.722,95 Euro für Verbräuche bis 60.000 Kubikmetern. Hinzu kommt für jeden verbrauchten Ku­bik­me­ter Trinkwasser dann 1,23 Euro als Mengenpreis.

In einer Musterrechnung für ein Einfamilienhaus mit durch­schnitt­lich 110 Kubikmetern Wasserverbrauch im Jahr ergibt sich nach Angaben der evd eine Ersparnis von 9 Cent im Monat. Anders sieht es allerdings aus, wenn die verbrauchte Was­ser­men­ge deutlich darunter liegt. Dann wird es teurer. Dormagen-News hat nachgerechnet: Bei einem Verbrauch von 80 Kubikmetern (statt 110) wird die Jahresrechnung um 12,77 Euro teurer, also eine verkappte Preiserhöhung.

„Das bisherige Tarifmodell für Trinkwasser bildet die tat­säch­li­chen Kosten der Trinkwasserversorgung langfristig nicht mehr aus­rei­chend ab“, so Diekmann. Trotz wachsender Be­völ­ke­rungs­zah­len sei der Wasserverbrauch seit Jahren konstant bei rund drei Mil­li­onen Kubikmetern. Durch Wasser sparende Geräte und be­wuss­te­rem Verhalten sinke der Pro-Kopf-Ver­brauch des Trinkwassers stetig. Der Bevölkerungszuwachs in Dormagen bedeutet zudem, dass das Leitungsnetz der evd z.B. durch Erschließung von Neu­bau­ge­bie­ten ständig er­wei­tert werden muss. Die Kosten für die Instandhaltung des Netzes steigen, wohingegen die Einnahmen der evd aufgrund des sinkenden Pro-Kopf-Verbrauchs konstant bleiben oder sogar sinken. Auch wenn die Wasserabnahme im Sommer steigt, werden die Einnahmen der evd auf Dauer nicht mehr aus­rei­chen, um die anstehenden Investitionen zur In­stand­hal­tung und Modernisierung der Wasserversorgung zu fi­nan­zie­ren. „Das ginge nur mit stark steigenden Wasserpreisen. Dem wollten wir entgegensteuern“, sagt Klemens Diekmann.

Siebzig Prozent der Einnahmen durch die Wasserversorgung erziel­te die evd bisher über die verbrauchte Wassermenge. Diese Einnahmen seien aber variable, da sich der Was­ser­ver­brauch je nach Witterung verändere und vom Ver­brauchs­ver­hal­ten der Wasserkunden abhänge. Nur 30 Prozent der Ein­nah­men seien für die evd fixe, also planbare Einnahmen, die durch den Grundpreis abgebildet werden. Demgegenüber stehen 80 Prozent Fixkosten, die die evd für den Betrieb des Netzes habe. Es wird also nur ein geringer Teil der fixen Kosten, die die evd trägt, durch planbare fixe Einnahmen abgedeckt.

Offensichtlich sieht die evd in dem seit Jahren konstant bei rund drei Millionen Kubikmetern liegenden Wasserverbrauch in Dor­ma­gen keine „planbaren“ Einnahmen. Kleinere Schwan­kun­gen gibt es überall.

Um diese Kostendeckungslücke zu reduzieren, führt die evd ein neues Wasserpreissystem ein. Damit sollen die Kosten der Was­ser­ver­sor­gung verursachungsgerechter gemäß der In­an­spruch­nah­me auf alle Nutzer des Systems verteilt werden. „Der Preis für Trinkwasser in Dormagen hat sich bisher zum größten Teil nach der verbrauchten Trink­was­ser­men­ge und nach der Größe des verbauten Zählers bemessen. In diesem Tarifmodell zahlt ein Ein­fa­mi­lien­haus denselben Grundpreis wie zum Beispiel ein Fünf­fa­mi­lien­haus, da in nahezu allen Häusern nur ein Zähler pro Ge­bäu­de verbaut ist. Die Kosten sind also ungleich verteilt“, erklärt Diekmann. Während klei­ne­re Häuser bisher mehr zahlen, zahlen Be­woh­ner eines Mehr­fa­mi­lien­hau­ses einen viel geringeren Grund­preis­be­trag nur deshalb, weil sie sich mit mehreren Parteien die Kosten für den Wasserzähler teilen.

Das neue Tarifsystem wurde gemeinsam mit Experten ent­wic­kelt, die zum Beispiel schon die RheinEnergie und die Stadt­wer­ke Krefeld bei der Umstellung ihrer Wassertarifmodelle beraten hatten. Der neue Systempreis staffelt sich nach An­zahl der Wohn­ein­hei­ten in einem Gebäude. Bei über­wie­gend ge­werb­lich ge­nutz­ten Gebäuden nach Verbrauchsklassen. So werden alle Nutzer des Wasserversorgungssystems ver­ur­sa­chungs­ge­rech­ter an den Kosten beteiligt. „Die evd erzielt durch die Umstellung des Preis­sys­tems keine Mehrerlöse, erhält aber so mehr Pla­nungs­si­cher­heit für künftige In­ves­ti­ti­onen“, betont Diekmann.

In der kommenden Woche will die evd ein Schreiben an alle Kunden (Hausbesitzer, Hausverwalter) verschicken, in dem das neue Tarifsystem mit mageren Worten und drei Bei­spiel­rech­nun­gen angekündigt werden soll. Alle Mieter – und das ist der über­wie­gen­de Teil der rund 65.000 Einwohner von Dor­ma­gen – sind dann auf deren Informationen angewiesen.

Es ist schon ungewöhnlich, dass sich gerade ein Was­ser­ver­sor­ger Gedanken über Verteilungsgerechtigkeit macht. Wohl ein vor­ge­scho­be­nes Hauptargument. Hintergrund dürfte eher die lang­fris­ti­ge Absicherung von Einnahmen sein.

Eines ist über das neue Tarifmodell jetzt schon zu sagen: Es ist unübersichtlich, erklärungsbedürftig, verwirrend, und lässt Fra­gen offen. Zum Beispiel: Was ist mit Einheiten von kom­bi­nier­ten Wohn- und Geschäftshäusern zum Beispiel auf der Kölner oder Neusser Straße mit nur einem Wasserzähler? Hier hat die evd wohl einen Ermessensspielraum, wie berechnet wird. Abwarten. Am Ende des Jahres 2020 sind wir schlauer und müssen bezahlen, was gefordert wird.

Ein Tipp am Ende: Melden Sie den Zählerstand Ihrer Wasser­uhr per 31. Dezember 2019 an die evd. Sonst wird geschätzt …

Edeka verhindert die Entwicklung des Zuckerfabrik-Geländes:

Stadt widersteht der Marktmacht des Einzelhandels-Riesen

Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik bleibt wohl noch auf Jahre eine Brache. Der Eigentümer Edeka kann hier seine Baupläne nicht verwirklichen, blockiert aber auch eine andere Verwertung.
© Foto: Friedhelm Holleczek

Dormagen, 20. Mai 2019 – Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik südlich der Kölner Straße bleibt wohl noch auf Jahre eine Brache. Bürgermeister Erik Lie­ren­feld heu­te dazu: „Die Verhandlungen mit Edeka, dem Eigentümer des Geländes der ehemaligen Zuc­ker­fa­brik, bezüglich ei­nes Erwerbs der Stadt sind am ver­gan­gen­en Donnerstag gescheitert." Für die Zukunft des Geländes sehe er schwarz.

Bereits seit 2014 steht die Stadt in intensiven Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer der 120.000 Quadratmeter gro­ßen Brachfläche. Jetzt wurden die schwierigen Gespräche von der Stadt als gescheitert erklärt.

In moderaten Tönen erklärte die Stadt dies in einer schrift­li­chen Erklärung. Mündlich wurden dagegen heute in einer Pres­se­kon­fe­renz ganz andere Töne angeschlagen. Lie­ren­feld: Edeka wolle ‚mit der Brechstange’ seine Markpräsenz in Dor­ma­gen durchsetzen, nehme die Stadt in ‚Geiselhaft’, be­nut­ze das Grundstück als ‚Faust­pfand’, um die eigenen In­te­res­sen zu verwirklichen. Edeka sei ‚nickelig’, kommentierte auch der stellvertretende SPD Frak­tions­vor­sit­zen­de Bernhard Schmitt.

Das hört sich schon nicht mehr so verbindlich an. Man ist of­fen­sicht­lich sauer auf den Investor. Lierenfeld dazu: „Ich werde die Belange der Stadt berücksichtigen und mich nicht der Markt­macht von Edeka beugen.“

Edeka sieht auf Nachfrage die Verhandlungen anders als die Stadt noch nicht als gescheitert an und zeigte sich überrascht über den Vorstoß. Man habe nach wie vor Interesse daran, in Dormagen Flächen für Nahversorger zu entwickeln. Das, auch wenn ein Ein­zel­han­dels­gut­ach­ten besage, dass die Stadt dem Grunde nach mit entsprechenden Verkaufsflächen gut ver­sorgt sei. In Bezug auf das Grundstück „Zuckerfabrik“ wurde Edeka von der Stadt mitgeteilt, dass es aufgrund des Seveso III Gutachtens un­wahr­schein­lich sei, dort ein Nah­ver­sor­gungs­zen­trum zu errichten. Das Gutachten liege Edeka aber nicht vor. Eine Ausrede? In Dormagen wurde ausführlich darüber berichtet.

Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, die ‚Dor­ma­ge­ner Liste’ schreibe fest, dass die Geschäfte in der Innenstadt vor groß­flä­chi­ger Konkurrenz auf der grünen Wiese geschützt werden sollen, um das Stadtzentrum nicht veröden zu lassen.

Zuletzt wurde im Februar dieses Jahres von Seiten der Edeka sig­na­li­siert, dass der von der Stadt vorgeschlagene Tausch der Flä­che des Zuckerfabrikgeländes gegen Wohnbauflächen mit Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten für Einzelhandel vereinbar sei. Ziel der Edeka sei es nach eigenen Aussagen, die Markt­prä­senz in Dor­ma­gen auszubauen. Aus diesem Grund habe sich die Stadt intensiv mit einem möglichen Flächentausch be­fasst. Am liebsten, so Lierenfeld, hätte Edeka den Schüt­zen­platz als alternativen Stand­ort gewünscht.

Der Vorschlag der Verwaltung sah vor, 97.100 Quadratmeter ein­ge­schränk­tes Gewerbegebiet sowie 26.600 Quadratmeter öf­fent­li­che Grünfläche des ehemaligen Zuckerfabrikgeländes gegen 17.000 Quadratmeter wertvoller Wohnbaufläche (7.900 Qua­drat­me­ter in Nievenheim Grundstück des alten Hal­len­ba­des, 7.000 Quadratmeter nördlich der Rubensstraße sowie 2.000 Qua­drat­me­ter in Rheinfeld neben LIDL) zu tauschen. Verbunden wäre der Vorschlag mit einer entsprechenden Beschlussvorlage an den Stadt­rat, dass sich die Stadt bereit erklärt, Planungen der Edeka zur Entwicklung von zwei Su­per­märk­ten sowie eines Ge­trän­ke­mark­tes zu befürworten und sich im Rahmen der notwendigen Bauleitplanung gegenüber der Bezirksregierung Düsseldorf für eine landesplanerische Zustimmung einzusetzen. Das war Edeka wohl zu wenig. Man wolle sich jetzt Gedanken über die Ver­mark­tung des Grundstücks machen. Wann das Realität wird, steht heute wieder in den Sternen.

Das Tor bleibt zu - das Gelände eine Brache.
© Foto: Friedhelm Holleczek

„Bei dem Angebot hat die Stadt darauf geachtet, dass das fi­nan­ziel­le Risiko für Edeka so gering wie möglich gehalten wird", so Bürgermeister Lierenfeld. Ein Gegenangebot der Handelskette sah jedoch eine Vereinbarung vor, nach der die Flächen erst ge­tauscht werden, wenn entsprechendes Pla­nungs­recht für die Grundstücke vorliegt. „Problematisch ist aber, dass die Vor­stel­lun­gen von Edeka, was die jeweilige Größe der Verkaufsfläche angeht, nicht mit dem zu Grunde liegenden Einzelhandelskonzept in Einklang zu bringen sind", erklärt Robert Ullrich, Fach­be­reichs­lei­ter Städtebau. Eine landesplanerische Zustimmung zu den von Edeka be­ab­sich­tig­ten Größenordnungen von bis zu 4.000 Qua­drat­me­tern Ein­zel­han­dels­flä­chen durch die zuständige Be­zirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf wird auch vom beauftragten Rechtsbeistand der Stadt als schwierig zu erlangen eingeschätzt. Die Vertreter von Edeka bezweifeln diese Rechtsauffassung trotz zahl­rei­cher aus­ge­tausch­ter Argumente weiterhin. Daher wurde vorgeschlagen, das Risiko der Aufstellung der Be­bau­ungs­plä­ne zu verteilen, indem Edeka die Entwicklung in Form von Vorhaben- und Er­schlie­ßungs­plä­nen (VEP) umsetzt.

„Wir haben stets versucht, für beide Seiten eine faire Ver­ein­ba­rung auszuhandeln. Festzuhalten bleibt aber, dass die Blockade der Entwicklungsmöglichkeiten unserer Stadt, in Zeiten von Woh­nungs­knapp­heit und fehlenden Ge­wer­be­grund­stüc­ken, durch Ede­ka nicht weiter hingenommen wer­den kann", erklärte Bür­ger­meis­ter Erik Lierenfeld ab­schlie­ßend. Die Stadt werde nun mit der alternativen Planung der zum Tausch angebotenen Flächen beginnen.

Versorger evd plant die Reform des Wasserpreises:

Wasser soll „gerechter“ berechnet werden

In der Verwaltung der evd an der Mathias-Giesen-Straße 13 wird an einer Umstellung des Tarif-Systems für den Wasserverbrauch gearbeitet. © Foto: Friedhelm Holleczek

Dormagen, 18. April 2019 – Wasser­preis­sys­tem­um­stel­lung – dieses Wortungetüm löst erst einmal Ängste und Er­in­ne­run­gen an den Februar des vergangenen Jahres aus, als der heimische Monopol-Was­ser­ver­sor­ger evd von heute auf mor­gen sehr kräftig und deut­lich spürbar an der Preis­schrau­be gedreht hatte.

„Der Preis für Trinkwasser in Dormagen richtet sich derzeit zum größten Teil nach der Menge des verbrauchten Wassers. Im aktuellen Tarifmodell wird der Grundpreis nach der Zäh­ler­grö­ße berechnet. Je mehr Menschen in einem Haus wohnen und sich einen Zähler teilen, desto weniger fixe Kosten trägt jeder Einzelne. Das, obwohl er dieselbe Leistung in Anspruch nimmt, wie eine Familie zum Beispiel in einem Zwei-­Fa­mi­lien­haus. Denn egal ob ein Haushalt viel oder wenig Wasser ver­braucht, die Infrastruktur, die bereitgestellt werden muss, ist dieselbe. Dadurch entsteht eine Unausgewogenheit in der Kostenverteilung, wodurch bei­spiels­wei­se kleinere Ei­gen­hei­me schlechter gestellt werden. Das soll ein neues Tarifsystem verhindern. Mit dem Systempreis, der auf Wohneinheiten ba­siert, wird deutlich mehr Tariffairness und Ver­ur­sa­cher­ge­rech­tig­keit erzielt“, sagte Klemens Diekmann, Ge­schäfts­füh­rer der energieversorgung dormagen gmbh, heute anlässlich der Vorstellung der geplanten Veränderungen. Die evd versorgt die Stadt im Wettbewerb mit Strom, Gas und Fern­wär­me, als Monopolanbieter mit Wasser.

Gleichzeitig verspricht Diekmann: „Die Umstellung wird erlös­neu­tral sein.“ - die evd nimmt in der Summe durch das neue Preissystem nicht mehr Geld von ihren Kunden ein. „Es gibt aber Gewinner und Verlierer.“ Wer das sein wird, vermag Diekmann nicht vorherzusagen. Das ergeben die Erhebungen, die jetzt fol­gen werden.

Viele Wasserversorger haben ihr Tarifsystem bereits um­ge­stellt, da dieses Preissystem nicht die tatsächlichen Kosten der Was­ser­ver­sor­gung abbildet. Der Bundesgerichtshof hat in mehreren Urteilen die Wohneinheit als Maßstab aus­drück­lich befürwortet. Auch die Landeskartellbehörde habe keine Be­den­ken, versichert Diekmann.

Um langfristig profitabel zu sein, müsse auch die evd die Kos­ten­struk­tur umstellen. Von jetzt rund 80 Prozent Fixkosten (Zähler, Wassernetze, Verwaltung), und 20 Prozent variablen Kosten (dem gemessenen Wasserverbrauch) sollen sich im neuen Tarifsystem Mengenpreis und Systempreis in etwa die Waage halten. „Wir brauchen Planungssicherheit. Die ist bei dem schwankenden Was­ser­ver­brauch (2017 waren das mehr als 30 Millionen Ku­bik­me­ter) als größte Variable in unserem jetzigen Preissystem nicht gegeben“, begründet Diekmann. Konkret heißt das, der Ver­brauchs­preis für die Wassermenge sinkt, der jetzige Grundpreis steigt. Berechnungseinheit für das neue Preisgefüge ist nicht mehr der Zähler, sondern die Anzahl der Wohneinheiten, die über ihn versorgt werden.

Diplom-Kaufmann Siegfried Gendries (Fo­to rechts) hat als Berater schon meh­re­re Umstellungsprojekte im Ruhr­ge­biet be­glei­tet, unter anderem für die RWW Rheinisch-Westfälische Was­ser­werks­ge­sell­schaft mbH mit Sitz in Mülheim an der Ruhr, einem der größten Was­ser­ver­sor­ger in Deutschland. Für 2,5 Millionen Bürger, Kunden von min­des­tens zwanzig Wasserversorgern, wird der Was­ser­be­zug inzwischen nach diesem System abgerechnet. Mit seiner kauf­män­ni­schen Erfahrung berät er den Techniker Klemens Diekmann.

Noch ist nichts beschlossen. Noch laufen die Untersuchungen und Berechnungen. Im Oktober soll Klarheit herrschen. Dann soll der weitgehend politisch besetzte Aufsichtsrat diese sys­tem­re­le­vante Abrechnungs-Umstellung für Dormagen ab­nic­ken, ver­wer­fen oder modifizieren. Die evd will dann zeitnah und frühzeitig über das Ergebnis berichten, damit sich die Bürger auf eine mögliche Umstellung einstellen können, denn die Entscheidung treffen andere für sie.

Der Wasserversorger wird alle Hauseigentümer Anfang Mai anschreiben, denn wichtig für die Untersuchung der Um­stel­lungs­mög­lich­keit ist die Anzahl der Wohneinheiten pro Ge­bäu­de. Diese Daten liegen dem Versorger nicht vor. „Wir wer­den alle Was­ser­kun­den schriftlich um eine Selbstauskunft zur Anzahl der Wohn­ein­hei­ten des von uns versorgten Gebäudes bitten“, erklärt Klemens Diekmann den nächsten Schritt. Por­to­frei kann der aus­ge­fül­lte Fragebogen dann an die evd zu­rück­ge­sandt werden. Die Einmal-Kosten der Aktion bezifferte Diekmann mit rund 60.000 Euro für Porto und Berater. Erst nach Vorliegen aller Daten können die Untersuchungen ab­ge­schlos­sen und die Frage der Eignung des Tarifmodells be­ant­wor­tet werden. Anhand der Rückmeldungen wird untersucht, inwieweit eine Umstellung zum 1. Januar 2020 erfolgen kann.

Bilanz und Ausblick der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SWD):

Mehr als „Brot und Spiele“

Kämmerin Tanja Gaspers, Marktleiter Thomas Schmidt und Ge­schäfts­füh­rer Michael Bison (v.l.) stellen die Aktion "SWD City-Beach" vor. © Foto: Friedhelm Holleczek

Dormagen, 13. Februar 2019 – Seit rund zwei Jahren sind Wirtschaftsförderung und Marketing der Stadt in eine Toch­ter­ge­sell­schaft des Konzerns Stadt Dor­ma­gen aus­ge­glie­dert. Zeit für eine Bilanz. Die stellte Ge­schäfts­füh­rer Michael Bison heu­te in den Ge­schäfts­räu­men „Unter den Hecken 70“ vor.

Gestartet am 1. Januar 2017, nach der Personalsuche mit ins­ge­samt neun Mitarbeitern und einem Budget in Höhe von 783.000 Euro, ging es dann in den Geschäftsfeldern Stand­ort­mar­ke­ting und Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing, Fach­kräf­te, Ge­wer­be­flä­chen, Unternehmerservice und Tourismus los. Erste Aufgabe: Ein neues Logo und den dazu passenden Slogan zu finden. Das kleine „d“ mit dem rheinähnlich ge­schwun­gen­en Ausrufezeichen verbunden mit dem Wer­be­spruch „Natürlich! Am Rhein“ ist in­zwi­schen wohl jedem be­kannt. Es ist auf allen Veröffentlichungen der Stadt und bei Ver­an­stal­tun­gen omnipräsent.

Das neue Logo der Stadt dürfte inzwischen jedem bekannt sein.
© Logo: SWD

Wie so oft im ersten Jahr nach Fir­men­grün­dung reichten die Fi­nan­zen nicht. Die Stadt musste 137.000 Euro nachschießen. Auch im zweiten Geschäftsjahr (2018) wurde der Ansatz um 52.500 Euro überschritten. Im laufenden Jahr, mit inzwischen 9,75 Mit­ar­bei­tern, will man mit 854.900 Euro auskommen. Man wird es sehen. Einnahmen gibt es nur durch die Park­raum­be­wirt­schaf­tung in Zons. Die Wirtschaftsförderung einer Stadt bleibt immer ein fi­nan­ziel­les Zuschussgeschäft für die Kommune. Ein gutes Image kos­tet eben. Die „Gewinne“ liegen in anderen Bereichen: Le­bens­qua­li­tät, sichere Arbeitsplätze, eine Umgebung, in der man gerne leben möchte.

Dazu gehören natürlich auch attraktive Veranstaltungen, die ein gutes Gefühl der Zufriedenheit bei den Bürgern hin­ter­las­sen. Eine davon ist der SWD-City Beach rund ums Historische Rathaus zu Beginn der Sommerferien zwischen dem 12. und 28. Juli. „Ein Sommer-Event, dass es so bislang in Dormagen noch nicht ge­ge­ben hat“, ist sich Geschäftsführer Michael Bi­son sicher. Eine Planschparty wird es geben, Generationen um­span­nen­de Sport­wett­be­wer­be, ein Firmen-Turnier, lange Einkaufstage und ein Streetfood Festival genauso wie Chillen im Liegestuhl mit den Füßen im Sand inklusive. Der Strand­club vor dem Rathaus ist täglich geöffnet. Für sportliche Ak­ti­vi­tä­ten wird eine zweite Fläche angelegt, wo ein 10 mal 15 Meter großer „Käfig“ Ballspiele aller Art ermöglicht. Noch kön­nen sich Vereine, Kitas, Schulen und andere örtliche Akteure für eigene Aktionen dort zum Mitmachen an­mel­den. Auch Musikfans kommen nicht zu kurz: Eine Mega-­Beach­par­ty von Ev­ent­ma­cher Marc Pesch, der die 90er-Kultband „Mr. Pre­si­dent“ (12. Juli) und die Kölsch-Rocker „Paveier“ (13. Juli) prä­sen­tiert. Schon die alten Römer wussten, mit „panem et circenses“ (Brot und Zirkusspiele) kann man das Volk bei Laune halten.

Auf dem Luftbild sind die geplanten Gewerbeflächen rechts und links der Alten Heerstraße eingezeichnet. Sie grenzen an die Autobahn A57 und bieten eine optimale Verkehrsanbindung. © Foto: SWD

Nicht nur gute Laune soll die SWD machen. Sie soll auch die Wirt­schafts­kraft ankurbeln. Dazu gehören neue Ge­wer­be­ge­bie­te, neue Büroflächen. Die könnten zum Beispiel entstehen auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche am Ge­wer­be­gebiet TOP West. Ein Bebauungsplan „Beiderseits Alte Heer­straße“ ist be­reits in der Pipeline. Eine Bebauung mit Büro­tür­men bis zu 30 Metern Höhe (das könnten zehn Stockwerke sein) sei wohl möglich, er­läu­ter­te Hans-Gerd Knap­pe, der bei der SWD das Ge­wer­be­flä­chen­ma­na­ge­ment verantwortet. Eine Vermarktung ab Herbst 2019 sei möglich. „Die Nachfragen gehen vom kleinen Startup bis zum For­schungs­zen­trum von 4.000 Quadratmetern Größe“, be­rich­tet Michael Bison, Ge­schäfts­füh­rer der SWD. Die Interessenten kämen aus Dor­ma­gen, dem Chempark und den beiden Rhein­me­tro­po­len. Die Grundstücke, die sich im Eigentum der Stadt be­fin­den, sollen nicht verkauft, sondern in der Regel als Erb­bau­recht vergeben werden. Damit behält die Kommune die Hoheit über die Nutzung der Flächen, erläutert Tanja Gas­pers, die SWD-­Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de und Kämmerin der Stadt.

Gut dazu passt „Karriere Made in Dormagen“, eine Aktion mit dem Anspruch, Interesse und Akzeptanz für die Industrie am Ort zu schaffen. Dormagener Unternehmen sollen als at­trak­ti­ve Ar­beit­ge­ber sichtbar und bekannt gemacht werden, um sie dadurch bei der Anwerbung von qualifizierten Mit­ar­bei­tern zu un­ter­stüt­zen.

Der erste Schritt ist bereits mit dem „ChemLab“ getan. Im Haus „Unter den Hecken 58“ wurde b.fab aus Dortmund als erster Mie­ter empfangen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die ef­fi­zien­te Umwandlung von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff aus er­neuer­ba­ren Energien in biotechnologische Wert­schöp­fungs­ket­ten. Hier soll der digitale Reifegrad der chemischen Industrie in Dormagen analysiert werden und in den bestehenden Startup-Ökosystemen Tec-Startups auftun, die passgenaue Lösungen für chemietypische Fra­ge­stel­lun­gen entwickeln. Bald sollen Gründer mit innovativen An­sät­zen hier einziehen und ein kreativer Aus­tausch entstehen.

Das Thema „Tourismus“ spielt weitestgehend im mit­tel­al­ter­li­chen Zons. Mit dem „Sturm auf Zons“, gemeinsam ver­an­stal­tet mit der Zonser Garnison, scheint ein erfolgreiches Spek­ta­kel gelungen zu sein, das natürlich fortgesetzt wird – mit mehr Akteuren und noch mehr Händlern. Die Bewirtschaftung des Parkplatzes am Rheintor bereite noch Probleme, so Michael Bison, aber die Tourist-Info auf der Schlossstraße sei mit mehr als 4.000 Kundenkontakten in Jahr 2018 ebenso auf einem guten Wege, wie die 300 Stadtführungen, die von dort aus im letzten Jahr veranstaltet wurden.

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Geld sparen bei
Strom und Gas

Energierverbraucher in Dor­magen könnten kräf­tig sparen, wenn sie sich nur den richtigen Ver­sor­ger aus­suchten. Der ört­liche Anbieter, die evd (Ener­gieversorgung Dor­magen GmbH), eine ge­mein­same Tochter der RheinEnergie Köln und der Stadt Dor­magen, ist da nicht un­be­dingt die erste Wahl. Un­sere lo­ka­len Politiker, die im Auf­sichtsrat des Un­ter­neh­mens sitzen, hö­ren das sicher nicht gerne, denn der Haushalt der Stadt pro­fitiert auch von den Ge­winnen der evd. Ein Wechsel zu einem ande­ren Anbieter ist im In­ter­net ganz einfach und vor allem mit keinem Qua­li­täts­ver­lust verbun­den, wenn man nicht un­be­dingt auf eine örtliche Ge­schäfts­stelle Wert legt. Nach einem neuen Ge­setz muss der Anbie­ter­wech­sel innerhalb von drei Wo­chen voll­zogen sein.

Das Vergleichsportal Veri­vox (www.verivox.de) listet allein für Strom bei einem Ver­brauch von 4000 kW/h im Jahr 295 mögliche Tarife auf, die in Dormagen ge­bucht wer­den können. Beim Grund­ver­sorgungstarif belegt die evd Platz 246, das günstigste Ange­bot des lokalen An­bie­ters steht auf Platz 203. Dabei sind weder Tarife mit Vor­auskasse, Kau­tion oder Bo­nus be­rück­sich­tigt. Es gibt also mindestens 202 Tarife anderer Lie­fe­ran­ten, die zum Teil deutlich preiswer­ter sind. So lassen sich im günstigsten Fall knapp 225 Euro im Jahr sparen.

Bei Gas sieht die Situation ähnlich aus: Bei einem Ver­brauch von 20.000 kW/h im Jahr werden 172 Tarife für Dormagen-Mitte aufgelistet. Der Tarif „evd Erdgas on­line“ steht auf Platz 130, der Tarif „evd Erdgas komplett“ auf Platz 136, der Tarif „evd Erdgas klassik“ sogar auf Platz 161 nahe am teuren Ende. Einsparungen von rund 430 Euro im Jahr sind drin, wenn Sie sich den richtigen Anbieter aussu­chen. Auch hier sind weder Tarife mit Kaution, Voraus­kasse oder Bonus berück­sichtigt. (Alle Angaben mit Stand vom 24. Januar 2015)


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