
Schmutz im Trinkwasser?
Dormagen, 1. Juli 2016 – Und wieder
hat die Geschäftsführung der Kreiswerke Grevenbroich
GmbH sich nicht getraut, unerwünschte, kritische Fragen von Journalisten zu
beantworten. Zum wiederholten Male fiel eine
entsprechende Bilanz-Pressekonferenz aus.
Sonst nutzt man doch jede Gelegenheit, sein strahlendes Gesicht in eine
Kamera zu halten, und sei das Ereignis noch so unwichtig.
Der Geschäftsführer Stefan Stelten (Jahresgehalt 2015 gemäß
Geschäftsbericht: 153.870,33 Euro einschließlich Sachleistungen
z.B. Dienstwagen) erlaubte sich sogar in anderem Zusammenhang, einen Einzelnen
aus dem Berufsstand als „Schmierfinken“ zu bezeichnen. Stattdessen
legten die Kreiswerke Grevenbroich eine zwar umfangreiche, aber nur die
Sichtweise von Geschäftsführung und Aufsichtsrat beschönigende
Darstellung des Geschäftsverlaufs 2015 in schriftlicher Form vor.
Das entspricht wohl dem eigenen Selbstverständnis des Monopolanbieters
für Trinkwasser für etwa die Hälfte der Bewohner des Rhein-Kreises
Neuss, dem auch keiner der 26.998 Dormagener „Anschlusspflichtigen“
entgehen kann.
Immerhin, so viel kann man im Geschäftsbericht nachlesen:
„Besonders stolz sind wir darauf, dass wir seit 2004 und damit nun
bereits seit 12 Jahren unseren Wasserpreis nicht verändert haben. Diese
Stabilität ist ein Kennzeichen unseres Unternehmens und nicht
selbstverständlich. Aufsichtsrat, Geschäftsführung und die
engagierten Mitarbeiter der Kreiswerke Grevenbroich GmbH stehen für
diese erfolgreiche Arbeit im Interesse unserer Kunden in den vergangenen
Jahren. Eine solche besondere Preispolitik hat auch in der Zukunft Bestand.“
Die letzte Aussage ist ja wohl ein Versprechen, dass die Preise auch in naher
Zukunft nicht steigen werden. Ob das auch für Dormagen gilt, ist offen,
denn ab dem 1. Januar 2017 übernimmt die evd (Energieversorgung Dormagen GmbH)
hier die Trinkwasserversorgung.
Nicht gestellt werden konnte zum Beispiel die Frage, ob die Beteiligung der
Kreiswerke Grevenbroich an der IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wasserforschung gemeinnützige GmbH, die gleichzeitig mit dem Gesundheitsamt
der Rhein-Kreises Neuss die Wasserqualität überprüft, nicht zu
Interessenkonflikten führen kann. Die Kreiswerke Grevenbroich GmbH gehört
der Verwaltungsgesellschaft des Rhein-Kreises Neuss, die eine 100-Prozent-Tochter
des Rhein-Kreises Neuss ist, zu dem ebenfalls das Gesundheitsamt gehört.
Wer kennt nicht den Spruch: „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst
gefälscht hast.“ Woanders nennt man das Vetternwirtschaft.
Auch nicht gefragt werden konnte, was man mit der um 1,7 Millionen Euro auf
jetzt 21,3 Millionen Euro erhöhten Rücklage (Eigenkapitalquote 71 Prozent)
geplant ist. Seit Jahren verweigert man Antworten, denn: „Neben den allgemeinen
Risiken in der Wasserversorgung (z.B. Wasserverunreinigungen, Rohrbrüche)
bestehen keine nennenswerten unternehmensspezifische Risiken“, steht im
Geschäftsbericht.
Interessant wäre auch die Frage, warum Geschäftsführer Stelten im
Jahr 2015 eine (kleine) Gehaltserhöhung (im Jahr 2014 waren es satte 8,5 Prozent)
bekommen hat, das Gehalt des weiteren Geschäftsführers Ingolf Graul, der
gleichzeitig Kämmerer des Rhein-Kreises Neuss ist, mit 4.696,80 Euro im Jahr
unverändert geblieben ist. Hat diese Regelung Leistungsbezug?
Die Kreiswerke Grevenbroich haben im Jahr 2015 Mitarbeiterdarlehen in Höhe
von 68.000 Euro (Vorjahr 64.000 Euro) ausgegeben. Wie hoch ist der Zinssatz?
Sind die Darlehnsnehmer in Leitungsfunktionen?
Die Beteiligung der Öffentlichen Hand an privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen
mag sinnvoll sein. Oft wird sie missbraucht, um Schattenhaushalte zu verschleiern,
um „verdiente“ Mitarbeiter oder Freunde (Geschäftsführer Stelten
war früher Sozialdezernent im Rhein-Kreis Neuss) zu versorgen oder
abzuschieben und um sich hinter dem gesetzlichen Schutz einer GmbH um
Auskunftspflichten herumzudrücken.
Wie wir wissen, sind lange nicht alle GmbH-Geschäftsführer
„Gutmenschen“. Deshalb sollte ihnen im Detail auf die Finger
geschaut werden. Skandale gibt es zu Hauf. „Schmierfinken“
können halt ziemlich unangenehm sein und den „guten Ruf“
beschmutzen.
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Abschied von Kai Uffelmann
Dormagen, 29. Mai 2015 – Die
Goldene Münze der Stadt Dormagen gab’s zum
Abschied für den ausscheidenden Ersten Beigeordneten
Kai Uffelmann (Foto). Ab dem kommenden Montag sitzt er auf seinem neuen
Sessel als Kreisrat in Winsen an der Luhe (bei Hamburg).
Die Belle Étage in dritten Stockwerk des Rathauses
war nicht wiederzuerkennen. Wo sonst bürokratische,
nüchterne und geschäftige Sachlichkeit herrscht,
war ein meterlanges Buffet mit Fingerfood und einer leckeren
heißen Suppe aufgebaut. Kölsch, Sekt und Antialkoholisches
wurde gereicht. Im ehemaligen Ratssaal sammelte sich die
Crème de la Crème aus Dormagen und Umgebung
dicht an dicht. Die Namensliste der Prominenten würde
hier den Rahmen sprengen. Alle waren gekommen, um sich persönlich
zu verabschieden von einem gebürtigen Frankfurter mit
münsterländer Ambitionen, der sich nach einer
vierjährigen Zwischenstation in Dormagen anschickt,
den hohen Norden zu erobern.
Dort will er künftig Wurzeln schlagen, seine Karriere
fortführen. Die Weichen für ein Eigenheim für
sich und seine Familie sind schon gestellt, in gut erreichbarer
Fahrradnähe (trotz Dienstwagen) zur Kreisverwaltung,
seinem neuen Dienstsitz.
Das war ein Abschied mit vielen lachenden Augen, zwischendurch
auch mal einem ernsten, fast traurigen Gesichtsausdruck des
zu Verabschiedeten und einer launigen, freundschaftlich
geprägten Rede von Bürgermeister Erik
Lierenfeld, der ihm neben der wertvollen Gedenkmünze
als Andenken an sein Schaffen in Dormagen einem Südwester
(wasserdichte Kopfbedeckung für Seefahrer, wird meist
aus Öltuch hergestellt) gegen erwartbare stürmische
Zeiten nahe der Meere und an der Elbe überreichte.
Das Personalkarussell im Rathaus dreht sich
Dormagen, 9. April 2015 –
Bürgermeister Erik Lierenfeld muss handeln. Der Weggang des
Ersten Beigeordneten und Kämmerers Kai Uffelmann per 31.
Mai zum Landkreis Harburg (bei Hamburg) löst in der
Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Veränderungen aus.
Erik Lierenfeld will entgegen früherer SPD-Meinung die
Chance nutzen, die Verwaltungsspitze auf nur noch drei Personen
zu verkleinern – Bürgermeister und zwei Beigeordnete
als Wahlbeamte. Damit fielen längerfristig die von
Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann als „Notlösung“
eingeführten Dezernentenstellen weg – eine
Einsparung von rund 120.000 Euro an Personalkosten im Jahr
und gleichzeitig Wegfall einer Hierarchieebene.
Da es bis zur Wahl eines Nachfolgers von Kai Uffelmann durchaus
Jahresende sein könnte, muss der Geschäftsverteilungsplan
geändert werden, damit der „Laden“
weiterlaufen kann. Erste Nutznießerin ist die jetzige
Dezernentin Tanja Gaspers. Sie übernimmt ab 1. Juni die
Kämmerei als Dezernentin und wird damit verantwortlich
für den kommenden Haushaltsplan. Vorgesehen ist, sie
später auch zur Beigeordneten und Kämmerin
aufzuwerten. Abwanderungsgelüste habe sie, so der
Bürgermeister, dann wohl nicht mehr. Denn ihr
Karriereziel, Wahlbeamtin zu werden, sei ja erst einmal
erfüllt.
Auch Dezernent Gerd Trzeszkowski wird altersbedingt
spätestens am 30. April 2017 ausscheiden. Das
sei jetzt schon abzusehen. Bis dahin soll er ab 1.
Juni zum weiteren allgemeinen Vertreter des
Bürgermeisters ernannt werden, um mindestens
drei handlungsfähige Personen in der
Verwaltungsspitze zu haben.
Die Lücke in der obersten Verwaltungsebene
soll ein neuer Erster Beigeordneter auffüllen.
Der Rat soll in seiner Sitzung am 21. April die
Ausschreibungsunterlagen beschließen. Gesucht
wird idealerweise ein Volljurist, der nach den
jetzigen Plänen die Bereiche Sicherheit und
Ordnung, Feuerwehr und Rettungsdienst, Bildung und
Kultur, Jugend, Soziales, Wohnen und Schule und die
Aufsicht über den Dormagener Sozialdienst
übernehmen und als allgemeiner Vertreter des
Bürgermeisters fungieren soll.
Ausdrücklich erwünscht seien auch Bewerbungen von Frauen.
Es bestünde also die theoretische Chance, dass
die künftige Verwaltungsspitze zu zwei Dritteln
mit Frauen besetzt ist. Damit wäre die von oben
verordnete Frauenquote deutlich übererfüllt.
Für Erik Lierenfeld als dann möglicher
„Hahn im Korb“ vielleicht eine verlockende
Vorstellung.
Dem Vernehmen nach ist allerdings parteiintern schon
alles klar: In Köln steht wohl schon ein
Wunschkandidat der SPD in den
Startlöchern. Entscheiden über die Besetzung
der Stelle wird allerdings der Rat. Die Vorauswahl
trifft eine Findungskommission aus Vertretern aller
Ratsparteien.
Die Stellenausschreibung soll kostengünstig
gestaltet werden. Eine Unternehmensberatung (mit Kosten
von rund 50.000 Euro) soll nicht eingeschaltet werden.
Einzig Anzeigen in der FAZ und in einschlägigen
Internetportalen und auf der Homepage der Stadt
Dormagen sollen die Kosten auf rund 9.000 Euro
begrenzen.
Lierenfeld BM-Kandidat der SPD
Dormagen, 18. Januar 2014 – Nun hat sich
auch die SPD entschieden. Ratsherr Erik Lierenfeld
soll demnächst von der Mitgliederversammlung zum
Bürgermeisterkandidaten der Sozialdemokraten in
Dormagen nominiert werden, teilte die SPD gestern mit.
Der Politik-Youngster Lierenfeld (27 Jahre alt) bekleidet
derzeit nebenbei hier das Amt eines stellvertretenden
(ehrenamtlichen) Bürgermeisters und ist gleichzeitig
Stadtverbandsvorsitzender seiner Partei. Er tritt gegen
den starken CDU-Kandidaten und jetzigen hauptamtlichen
Bürgermeister der Stadt Dormagen, Peter-Olaf Hoffmann
und den Zentrums-Kandidaten Hans-Joachim Woitzik
am 25. Mai zur Wahl um den Posten des zukünftigen
Verwaltungschefs im Rathaus an.
Förderverein spendet Musikinstrumente
Dormagen, 12. Mai 2013 - Auch in diesem Jahr schenkt der
Förderverein der städtischen Musikschule Musikinstrumente
im Wert von fast 3.700 Euro. Das teilte der Vorsitzende des
Fördervereins der Musikschule, Wolfgang Horst, in der
letzten Vorstandssitzung mit. Und das solle auch in den kommenden
Jahren so bleiben.
So kann sich Bärbel Hölzing, Leiterin der Musikschule,
darüber freuen, dass auf ihren Vorschlag hin der
Förderverein Instrumente im Wert von 1.800 Euro für das
laufende Jahr bewilligt hat.
Mit einem Zuschuß wird man auch die seit 50 Jahren bestehende
Städtepartnerschaft Dormagen - St. André
unterstützen. Es sei ein Auftritt des Musikschulorchesters
mit etwa 40 Jugendlichen in der Partnerstadt fest eingeplant.
Positiv wurde die Teilnahme am „Kulturrucksack“ der beiden
Städte Dormagen und Monheim begrüßt. Hier bereichert
die Musikschule mit zahlreichen Darbietungen das
Kulturprogramm beider Städte.
Am 7. Juli steht das traditionelle Musikschulfest an der
Langemarckstraße auf dem Programm. Erstmalig wird eine
Hüpfburg neben anderen Attraktivitäten das Rahmenprogramm
erweitern, konnte Kristin Schulz, stellvertretende Vorsitzende, stolz
vermelden. Erwartet werden auch wieder zahlreiche Auftritte von
Ensembles und Gruppen der Musikschule Dormagen. Es wird eine
Leistungsschau der Musiker der städtischen Kultureinrichtung
werden. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich
eingeladen.
Dipl. Ing. Klemens Diekmann
wird neuer evd-Geschäftsführer
Dormagen, 13. Januar 2013 – Der
zukünftige Chef in der evd (Energieversorgung
Dormagen GmbH) hat jetzt auch ein Gesicht: Der
Aufsichtsrat des örtlichen Energie- und Wasserversorgers
hat sich in seiner Sitzung kurz vor Weihnachten für
Dipl. Ing. Klemens Diekmann (49, Foto rechts) entschieden.
Der Vertrag sei bereits unterschrieben, verkündete
Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann heute beim
Neujahrsempfang der Stadt im Leibniz-Gynasium vor mehreren
hundert geladenen Gästen.
Klemens Diekmann war seit 2009 Geschäftsführer bei
den Stadtwerken in Haltern am See (nördliches Ruhrgebiet).
Er löst den nach 28 Jahren auf eigenen Wunsch vor
dem eigentlichen Vertragsende aus dem Amt scheidenden
jetzigen Geschäftsführer Rudolf Esser spätestens
zum 30. Juni des Jahres ab. Wann Klemens Diekmann genau
nach Dormagen kommt, entscheidet sein bisheriger
Brötchengeber mit der entsprechenden Freigabe.
Diekmann möchte auf jeden Fall vorher
die Gelegenheit nutzen, sich hier einzuarbeiten.
Da die Stadt Dormagen die Mehrheit (51 Prozent) an
dem örtlichen Versorger hält, freut sich (nicht nur)
Kämmerer Kai Uffelmann (Foto links) auf frischen Wind
in der städtischen Tochtergesellschaft.
BI BAD sammelt 6.631 Unterschriften
Dormagen, 18. Oktober 2012 – Die
BI BAD hat heute vier Aktenordner mit insgesamt
6.631 Unterschriften zu ihrem Bürgerbegehren
an Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann
übergeben. Nun muss der Stadtrat am
6. November über das Anliegen von
Elke Zaum, Kerstin Born (Foto v.l.)
und ihren Mitstreitern aus Nievenheim
entscheiden, ob das dortige Hallenbad
erhalten bleibt und in einen akzeptablen Zustand
versetzt werden soll.
Lehnt der Rat das Bürgerbegehren in
seiner nächsten Sitzung am 6. November ab –
wie schon am 1. Oktober den Antrag zur
Römer Therme – findet ein Bürgerentscheid
innerhalb einer Drei-Monats-Frist bis spätestens
6. Februar 2013 in Dormagen statt. Das wäre dann
der zweite in der Stadtgeschichte.
Kerstin Born: „Wir wollten keinen Bürgerentscheid
in der Weihnachtszeit. Deshalb geben wir
die Unterschriften auch erst heute ab.“
„Die Verwaltung wird die Unterschriften
bis zur Ratssitzung geprüft haben. Dann
entscheiden die Politiker, wie es weitergeht.“
erläutert Bürgermeister Peter-Olaf
Hoffmann die kommenden Schritte.
Die BI BAD hatte bereits in den ersten Tagen
ihrer Aktion in Nievenheim und der näheren
Umgebung mehr als 3.000 Unterschriften gesammelt.
„Da aber ganz Dormagen entscheiden
sollte, haben wir danach auch alle anderen
Stadtteile besucht und bei der Bürgern nachgefragt.“
verrät Kerstin Born über das Zustandekommen
der Listen. Allein rund um das Einkaufszentrum an der
Mathias-Giesen-Straße sind an nur zwei
Aktionstagen der Bürgerinitiative mehr als
1.500 Unterschriften von Befürwortern zusammen
gekommen. Im Gegensatz zum Bürgerantrag zur
Römer Therme steht kein mitglieder- und
finanzstarker Verein mit wirtschaftlichen
Interessen hinter den Aktivisten aus Nievenheim.
Alle Aktionen der BI BAD werden aus Privatschatullen bezahlt.
Dabei wurden sie sogar von Bürgern aus dem Neusser
Süden personell unterstützt.
Vandalen beschädigten mindestens neun Pkw
Dormagen 31. März 2013 - In
der Nacht zum Ostersonntag
wüteten Vandalen in Nievenheim. Sie
beschädigten mutwillig zahlreiche Pkw. Die
Spur der Schäden zieht sich von der Straße
„Am Norfbach“ über die Straße
„Auf der Hardt“ bis zur Koniferen- und
zur Platanenstraße.
Mutwillig wurden Spiegel abgetreten und andere
Schäden verursacht. In vielen Fällen
deutet die Spurenlage darauf hin, dass die Täter
über die Fahrzeuge gelaufen sind und dadurch
erhebliche Schäden verursacht haben. Bisher
wurden der Polizei neun Fälle bekannt.
Ersten Ermittlungen zufolge dürfte es sich bei
den Tätern um drei Jugendliche handeln, die in
der Nacht gegen 03:30 Uhr im Bereich „Am
Norfbach“ und „An der Birk“
beobachtet wurden. Wer Hinweise zu den Tätern
geben kann, sollte sich mit der Polizei im
Rhein-Kreis-Neuss, Telefon 02131 3000 in Verbindung setzen.
Falscher Wasserwerker unterwegs
Dormagen, 23. Juli 2012 - Ein
unbekannter Mann klingelte vergangenen Samstag vormittags
an der Wohnungstür einer Seniorin auf der Langemarkstraße
und gab sich als Mitarbeiter der „Wasserwerke NRW“
aus. Er zückte kurz einen Ausweis, vermittelte
einen seriösen Eindruck und verschaffte sich so
Zugang zur Wohnung der älteren Frau.
In einem unbeobachteten Moment durchsuchte der Unbekannte das
Schlafzimmer nach Wertsachen und ließ eine Schmuckschatulle
mitgehen. Nachdem er das Haus verlassen hatte, wurde die
Seniorin misstrauisch und stellte fest, dass sie
einem dreisten Trickdieb aufgesessen war. Die eingeleitete
Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos. Die
Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: Circa 40 Jahre alt,
schlanke Figur, bekleidet mit Jeans, T-Shirt, schwarz-weißen
Turnschuhen und Baseballcap. Er sprach hochdeutsch und hatte ein
gepflegtes Erscheinungsbild.
Hinweise zur verdächtigen Person oder möglichen
anderen Opfern des Trickdiebes unter der Telefonnummer 02131
3000 an die Polizei.
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EVD stellt Tarifsystem für Trinkwasser zum 1. Januar um
Trinkwasserpreis soll
gerechter werden, für
den Wassersparer
allerdings auch teurer
Dormagen, 15. Oktober 2019 – Mehr Gerechtigkeit will die evd
(energieversorgung dormagen GmbH) in die Wasserpreise bringen. Deshalb wird das Tarifsystem zu
Beginn des nächsten Jahres umgestellt. Es gibt wie meist Gewinner und Verlierer. Mit der
Preisumstellung will die evd keine Mehrerlöse erzielen. Noch nicht. Denn die genannten
Preise gelten nur sicher bis Ende 2021, sagte evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann
heute bei der Vorstellung des neuen Tarifmodells. Das hatte der Aufsichtsrat am letzten
Donnerstag zur Kenntnis genommen. Allerdings: Eine nachträgliche Überprüfung,
ob die evd durch das neue Tarifsystem im Jahr 2020 wirklich keine Mehrerlöse erzielt hat,
wie angekündigt, lehnt Diekmann kategorisch ab mit der Begründung: „Zu hoher
Aufwand!“
Anders als bei Strom oder Gas kann sich der Verbraucher den Wasserlieferanten nicht aussuchen.
Die Wasserversorgung ist ein Gebietsmonopol. Der Kunde ist dem örtlichen Anbieter auf
Gedeih und Verderb ausgeliefert, muss zahlen, was dieser berechnet. Auch wenn eine gewisse
staatliche Überwachung extreme Preisgestaltungen ausschließen soll.
Bisher galt: Der Wasserpreis setzt sich zusammen aus einem jährlichen Grundpreis in
Höhe von 139,64 Euro zuzüglich für jeden verbrauchten Kubikmeter Trinkwasser
1,69 Euro. Dabei fiel der Grundpreis für jeden von der evd betriebenen Wasserzähler
nur einmal pro Jahr an, egal wie viele Verbraucher damit versorgt wurden.
Ab Januar 2020 gilt: Der Grundpreis wird ersetzt durch einen „Systempreis“.
Dieser richtet sich nach der Anzahl der Wohnungs- oder Gewerbeeinheiten, die an die von der
evd betriebene Wasseruhr angeschlossen sind. Dieser jährlich zu entrichtende
„Systempreis“ reicht von 189,21 Euro für eine angeschlossene Einheit
(zum Beispiel für die 9.687 Einfamilienhäuser in Dormagen) gestaffelt bis zu 1.584,48
Euro für Häuser mit 50 Wohneinheiten. Jede weitere Wohneinheit kostet dann
zusätzlich 31,69 Euro im Jahr. Für Gewerbebetriebe gelten zehn Verbrauchsklassen mit
„Systempreisen“ von 189,21 Euro für einen Jahresverbrauch bis zu 149,9
Kubikmetern Wasser, bis zu 17.722,95 Euro für Verbräuche bis 60.000 Kubikmetern.
Hinzu kommt für jeden verbrauchten Kubikmeter Trinkwasser dann 1,23 Euro als Mengenpreis.
In einer Musterrechnung für ein Einfamilienhaus mit durchschnittlich 110 Kubikmetern
Wasserverbrauch im Jahr ergibt sich nach Angaben der evd eine Ersparnis von 9 Cent im Monat.
Anders sieht es allerdings aus, wenn die verbrauchte Wassermenge deutlich darunter liegt.
Dann wird es teurer. Dormagen-News hat nachgerechnet: Bei einem Verbrauch von 80 Kubikmetern
(statt 110) wird die Jahresrechnung um 12,77 Euro teurer, also eine verkappte Preiserhöhung.
„Das bisherige Tarifmodell für Trinkwasser bildet die tatsächlichen Kosten der
Trinkwasserversorgung langfristig nicht mehr ausreichend ab“, so Diekmann. Trotz wachsender
Bevölkerungszahlen sei der Wasserverbrauch seit Jahren konstant bei rund drei Millionen
Kubikmetern. Durch Wasser sparende Geräte und bewussterem Verhalten sinke der
Pro-Kopf-Verbrauch des Trinkwassers stetig. Der Bevölkerungszuwachs in Dormagen bedeutet
zudem, dass das Leitungsnetz der evd z.B. durch Erschließung von Neubaugebieten ständig
erweitert werden muss. Die Kosten für die Instandhaltung des Netzes steigen, wohingegen die
Einnahmen der evd aufgrund des sinkenden Pro-Kopf-Verbrauchs konstant bleiben oder sogar sinken.
Auch wenn die Wasserabnahme im Sommer steigt, werden die Einnahmen der evd auf Dauer nicht mehr
ausreichen, um die anstehenden Investitionen zur Instandhaltung und Modernisierung der
Wasserversorgung zu finanzieren. „Das ginge nur mit stark steigenden Wasserpreisen. Dem
wollten wir entgegensteuern“, sagt Klemens Diekmann.
Siebzig Prozent der Einnahmen durch die Wasserversorgung erzielte die evd bisher über
die verbrauchte Wassermenge. Diese Einnahmen seien aber variable, da sich der Wasserverbrauch
je nach Witterung verändere und vom Verbrauchsverhalten der Wasserkunden abhänge.
Nur 30 Prozent der Einnahmen seien für die evd fixe, also planbare Einnahmen, die durch
den Grundpreis abgebildet werden. Demgegenüber stehen 80 Prozent Fixkosten, die die evd
für den Betrieb des Netzes habe. Es wird also nur ein geringer Teil der fixen Kosten,
die die evd trägt, durch planbare fixe Einnahmen abgedeckt.
Offensichtlich sieht die evd in dem seit Jahren konstant bei rund drei Millionen Kubikmetern
liegenden Wasserverbrauch in Dormagen keine „planbaren“ Einnahmen. Kleinere
Schwankungen gibt es überall.
Um diese Kostendeckungslücke zu reduzieren, führt die evd ein neues Wasserpreissystem
ein. Damit sollen die Kosten der Wasserversorgung verursachungsgerechter gemäß der
Inanspruchnahme auf alle Nutzer des Systems verteilt werden. „Der Preis für Trinkwasser
in Dormagen hat sich bisher zum größten Teil nach der verbrauchten Trinkwassermenge
und nach der Größe des verbauten Zählers bemessen. In diesem Tarifmodell zahlt
ein Einfamilienhaus denselben Grundpreis wie zum Beispiel ein Fünffamilienhaus, da in
nahezu allen Häusern nur ein Zähler pro Gebäude verbaut ist. Die Kosten sind
also ungleich verteilt“, erklärt Diekmann. Während kleinere Häuser bisher
mehr zahlen, zahlen Bewohner eines Mehrfamilienhauses einen viel geringeren Grundpreisbetrag
nur deshalb, weil sie sich mit mehreren Parteien die Kosten für den Wasserzähler teilen.
Das neue Tarifsystem wurde gemeinsam mit Experten entwickelt, die zum Beispiel schon die
RheinEnergie und die Stadtwerke Krefeld bei der Umstellung ihrer Wassertarifmodelle beraten
hatten. Der neue Systempreis staffelt sich nach Anzahl der Wohneinheiten in einem Gebäude.
Bei überwiegend gewerblich genutzten Gebäuden nach Verbrauchsklassen. So werden
alle Nutzer des Wasserversorgungssystems verursachungsgerechter an den Kosten beteiligt.
„Die evd erzielt durch die Umstellung des Preissystems keine Mehrerlöse,
erhält aber so mehr Planungssicherheit für künftige Investitionen“,
betont Diekmann.
In der kommenden Woche will die evd ein Schreiben an alle Kunden (Hausbesitzer, Hausverwalter)
verschicken, in dem das neue Tarifsystem mit mageren Worten und drei Beispielrechnungen
angekündigt werden soll. Alle Mieter – und das ist der überwiegende Teil der
rund 65.000 Einwohner von Dormagen – sind dann auf deren Informationen angewiesen.
Es ist schon ungewöhnlich, dass sich gerade ein Wasserversorger Gedanken über
Verteilungsgerechtigkeit macht. Wohl ein vorgeschobenes Hauptargument. Hintergrund dürfte
eher die langfristige Absicherung von Einnahmen sein.
Eines ist über das neue Tarifmodell jetzt schon zu sagen: Es ist unübersichtlich,
erklärungsbedürftig, verwirrend, und lässt Fragen offen. Zum Beispiel: Was ist
mit Einheiten von kombinierten Wohn- und Geschäftshäusern zum Beispiel auf der
Kölner oder Neusser Straße mit nur einem Wasserzähler? Hier hat die evd wohl
einen Ermessensspielraum, wie berechnet wird. Abwarten. Am Ende des Jahres 2020 sind wir
schlauer und müssen bezahlen, was gefordert wird.
Ein Tipp am Ende: Melden Sie den Zählerstand Ihrer Wasseruhr per 31. Dezember 2019
an die evd. Sonst wird geschätzt …
Edeka verhindert die Entwicklung des Zuckerfabrik-Geländes:
Stadt widersteht der Marktmacht des Einzelhandels-Riesen
Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik bleibt wohl noch auf Jahre eine Brache.
Der Eigentümer Edeka kann hier seine Baupläne nicht verwirklichen, blockiert aber auch eine andere
Verwertung. © Foto: Friedhelm Holleczek
Dormagen, 20. Mai 2019 – Das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik südlich
der Kölner Straße bleibt wohl noch auf Jahre eine Brache. Bürgermeister Erik Lierenfeld heute
dazu: „Die Verhandlungen mit Edeka, dem Eigentümer des Geländes der ehemaligen Zuckerfabrik,
bezüglich eines Erwerbs der Stadt sind am vergangenen Donnerstag gescheitert." Für die Zukunft
des Geländes sehe er schwarz.
Bereits seit 2014 steht die Stadt in intensiven Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer der
120.000 Quadratmeter großen Brachfläche. Jetzt wurden die schwierigen Gespräche von der Stadt
als gescheitert erklärt.
In moderaten Tönen erklärte die Stadt dies in einer schriftlichen Erklärung. Mündlich wurden
dagegen heute in einer Pressekonferenz ganz andere Töne angeschlagen. Lierenfeld: Edeka wolle ‚mit der
Brechstange’ seine Markpräsenz in Dormagen durchsetzen, nehme die Stadt in ‚Geiselhaft’,
benutze das Grundstück als ‚Faustpfand’, um die eigenen Interessen zu verwirklichen. Edeka sei
‚nickelig’, kommentierte auch der stellvertretende SPD Fraktionsvorsitzende Bernhard Schmitt.
Das hört sich schon nicht mehr so verbindlich an. Man ist offensichtlich sauer auf den Investor. Lierenfeld
dazu: „Ich werde die Belange der Stadt berücksichtigen und mich nicht der Marktmacht von Edeka
beugen.“
Edeka sieht auf Nachfrage die Verhandlungen anders als die Stadt noch nicht als gescheitert an und zeigte sich
überrascht über den Vorstoß. Man habe nach wie vor Interesse daran, in Dormagen Flächen
für Nahversorger zu entwickeln. Das, auch wenn ein Einzelhandelsgutachten besage, dass die Stadt dem Grunde
nach mit entsprechenden Verkaufsflächen gut versorgt sei. In Bezug auf das Grundstück
„Zuckerfabrik“ wurde Edeka von der Stadt mitgeteilt, dass es aufgrund des Seveso III Gutachtens
unwahrscheinlich sei, dort ein Nahversorgungszentrum zu errichten. Das Gutachten liege Edeka aber nicht vor.
Eine Ausrede? In Dormagen wurde ausführlich darüber berichtet.
Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, die ‚Dormagener Liste’ schreibe fest, dass
die Geschäfte in der Innenstadt vor großflächiger Konkurrenz auf der grünen Wiese geschützt
werden sollen, um das Stadtzentrum nicht veröden zu lassen.
Zuletzt wurde im Februar dieses Jahres von Seiten der Edeka signalisiert, dass der von der Stadt vorgeschlagene
Tausch der Fläche des Zuckerfabrikgeländes gegen Wohnbauflächen mit Entwicklungsmöglichkeiten
für Einzelhandel vereinbar sei. Ziel der Edeka sei es nach eigenen Aussagen, die Marktpräsenz in Dormagen
auszubauen. Aus diesem Grund habe sich die Stadt intensiv mit einem möglichen Flächentausch befasst.
Am liebsten, so Lierenfeld, hätte Edeka den Schützenplatz als alternativen Standort gewünscht.
Der Vorschlag der Verwaltung sah vor, 97.100 Quadratmeter eingeschränktes Gewerbegebiet sowie 26.600 Quadratmeter
öffentliche Grünfläche des ehemaligen Zuckerfabrikgeländes gegen 17.000 Quadratmeter wertvoller
Wohnbaufläche (7.900 Quadratmeter in Nievenheim Grundstück des alten Hallenbades, 7.000 Quadratmeter
nördlich der Rubensstraße sowie 2.000 Quadratmeter in Rheinfeld neben LIDL) zu tauschen. Verbunden wäre
der Vorschlag mit einer entsprechenden Beschlussvorlage an den Stadtrat, dass sich die Stadt bereit erklärt,
Planungen der Edeka zur Entwicklung von zwei Supermärkten sowie eines Getränkemarktes zu befürworten
und sich im Rahmen der notwendigen Bauleitplanung gegenüber der Bezirksregierung Düsseldorf für
eine landesplanerische Zustimmung einzusetzen. Das war Edeka wohl zu wenig. Man wolle sich jetzt Gedanken über
die Vermarktung des Grundstücks machen. Wann das Realität wird, steht heute wieder in den Sternen.
Das Tor bleibt zu - das Gelände eine Brache. © Foto: Friedhelm Holleczek
„Bei dem Angebot hat die Stadt darauf geachtet, dass das finanzielle Risiko für Edeka so gering wie
möglich gehalten wird", so Bürgermeister Lierenfeld. Ein Gegenangebot der Handelskette sah jedoch
eine Vereinbarung vor, nach der die Flächen erst getauscht werden, wenn entsprechendes Planungsrecht für
die Grundstücke vorliegt. „Problematisch ist aber, dass die Vorstellungen von Edeka, was die jeweilige
Größe der Verkaufsfläche angeht, nicht mit dem zu Grunde liegenden Einzelhandelskonzept in Einklang
zu bringen sind", erklärt Robert Ullrich, Fachbereichsleiter Städtebau. Eine landesplanerische
Zustimmung zu den von Edeka beabsichtigten Größenordnungen von bis zu 4.000 Quadratmetern
Einzelhandelsflächen durch die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf wird auch vom beauftragten
Rechtsbeistand der Stadt als schwierig zu erlangen eingeschätzt. Die Vertreter von Edeka bezweifeln
diese Rechtsauffassung trotz zahlreicher ausgetauschter Argumente weiterhin. Daher wurde vorgeschlagen, das Risiko
der Aufstellung der Bebauungspläne zu verteilen, indem Edeka die Entwicklung in Form von Vorhaben- und
Erschließungsplänen (VEP) umsetzt.
„Wir haben stets versucht, für beide Seiten eine faire Vereinbarung auszuhandeln. Festzuhalten
bleibt aber, dass die Blockade der Entwicklungsmöglichkeiten unserer Stadt, in Zeiten von Wohnungsknappheit
und fehlenden Gewerbegrundstücken, durch Edeka nicht weiter hingenommen werden kann", erklärte
Bürgermeister Erik Lierenfeld abschließend. Die Stadt werde nun mit der alternativen Planung der zum
Tausch angebotenen Flächen beginnen.
Versorger evd plant die Reform des Wasserpreises:
Wasser soll „gerechter“ berechnet werden
In der Verwaltung der evd an der Mathias-Giesen-Straße 13 wird an
einer Umstellung des Tarif-Systems für den Wasserverbrauch gearbeitet.
© Foto: Friedhelm Holleczek
Dormagen, 18. April 2019 – Wasserpreissystemumstellung –
dieses Wortungetüm löst erst einmal Ängste und Erinnerungen an den Februar
des vergangenen Jahres aus, als der heimische Monopol-Wasserversorger evd von heute auf
morgen sehr kräftig und deutlich spürbar an der Preisschraube gedreht hatte.
„Der Preis für Trinkwasser in Dormagen richtet sich derzeit zum größten
Teil nach der Menge des verbrauchten Wassers. Im aktuellen Tarifmodell wird der Grundpreis
nach der Zählergröße berechnet. Je mehr Menschen in einem Haus wohnen und sich
einen Zähler teilen, desto weniger fixe Kosten trägt jeder Einzelne. Das, obwohl er
dieselbe Leistung in Anspruch nimmt, wie eine Familie zum Beispiel in einem Zwei-Familienhaus.
Denn egal ob ein Haushalt viel oder wenig Wasser verbraucht, die Infrastruktur, die
bereitgestellt werden muss, ist dieselbe. Dadurch entsteht eine Unausgewogenheit in der
Kostenverteilung, wodurch beispielsweise kleinere Eigenheime schlechter gestellt werden. Das
soll ein neues Tarifsystem verhindern. Mit dem Systempreis, der auf Wohneinheiten basiert,
wird deutlich mehr Tariffairness und Verursachergerechtigkeit erzielt“, sagte
Klemens Diekmann, Geschäftsführer der energieversorgung dormagen gmbh, heute
anlässlich der Vorstellung der geplanten Veränderungen. Die evd versorgt die
Stadt im Wettbewerb mit Strom, Gas und Fernwärme, als Monopolanbieter mit Wasser.
Gleichzeitig verspricht Diekmann: „Die Umstellung wird erlösneutral sein.“ -
die evd nimmt in der Summe durch das neue Preissystem nicht mehr Geld von ihren Kunden ein.
„Es gibt aber Gewinner und Verlierer.“ Wer das sein wird, vermag Diekmann nicht
vorherzusagen. Das ergeben die Erhebungen, die jetzt folgen werden.
Viele Wasserversorger haben ihr Tarifsystem bereits umgestellt, da dieses Preissystem nicht die
tatsächlichen Kosten der Wasserversorgung abbildet. Der Bundesgerichtshof hat in mehreren
Urteilen die Wohneinheit als Maßstab ausdrücklich befürwortet. Auch die
Landeskartellbehörde habe keine Bedenken, versichert Diekmann.
Um langfristig profitabel zu sein, müsse auch die evd die Kostenstruktur umstellen. Von
jetzt rund 80 Prozent Fixkosten (Zähler, Wassernetze, Verwaltung), und 20 Prozent
variablen Kosten (dem gemessenen Wasserverbrauch) sollen sich im neuen Tarifsystem Mengenpreis
und Systempreis in etwa die Waage halten. „Wir brauchen Planungssicherheit. Die ist
bei dem schwankenden Wasserverbrauch (2017 waren das mehr als 30 Millionen Kubikmeter) als
größte Variable in unserem jetzigen Preissystem nicht gegeben“,
begründet Diekmann. Konkret heißt das, der Verbrauchspreis für die
Wassermenge sinkt, der jetzige Grundpreis steigt. Berechnungseinheit für das neue
Preisgefüge ist nicht mehr der Zähler, sondern die Anzahl der Wohneinheiten,
die über ihn versorgt werden.
Diplom-Kaufmann Siegfried Gendries (Foto rechts) hat als Berater schon mehrere Umstellungsprojekte im
Ruhrgebiet begleitet, unter anderem für die RWW Rheinisch-Westfälische
Wasserwerksgesellschaft mbH mit Sitz in Mülheim an der Ruhr, einem der
größten Wasserversorger in Deutschland. Für 2,5 Millionen Bürger,
Kunden von mindestens zwanzig Wasserversorgern, wird der Wasserbezug inzwischen nach
diesem System abgerechnet. Mit seiner kaufmännischen Erfahrung berät er
den Techniker Klemens Diekmann.
Noch ist nichts beschlossen. Noch laufen die Untersuchungen und
Berechnungen. Im Oktober soll Klarheit herrschen. Dann soll der weitgehend politisch
besetzte Aufsichtsrat diese systemrelevante Abrechnungs-Umstellung für Dormagen
abnicken, verwerfen oder modifizieren. Die evd will dann zeitnah und frühzeitig
über das Ergebnis berichten, damit sich die Bürger auf eine mögliche Umstellung
einstellen können, denn die Entscheidung treffen andere für sie.
Der Wasserversorger wird alle Hauseigentümer Anfang Mai anschreiben, denn wichtig
für die Untersuchung der Umstellungsmöglichkeit ist die Anzahl der Wohneinheiten
pro Gebäude. Diese Daten liegen dem Versorger nicht vor. „Wir werden alle
Wasserkunden schriftlich um eine Selbstauskunft zur Anzahl der Wohneinheiten des von uns
versorgten Gebäudes bitten“, erklärt Klemens Diekmann den nächsten
Schritt. Portofrei kann der ausgefüllte Fragebogen dann an die evd zurückgesandt
werden. Die Einmal-Kosten der Aktion bezifferte Diekmann mit rund 60.000 Euro für Porto
und Berater. Erst nach Vorliegen aller Daten können die Untersuchungen abgeschlossen
und die Frage der Eignung des Tarifmodells beantwortet werden. Anhand der
Rückmeldungen wird untersucht, inwieweit eine Umstellung zum 1. Januar 2020
erfolgen kann.
Bilanz und Ausblick der Stadtmarketing- und
Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SWD):
Mehr als „Brot und Spiele“
Kämmerin Tanja Gaspers, Marktleiter Thomas Schmidt und
Geschäftsführer Michael Bison (v.l.) stellen die Aktion "SWD City-Beach" vor.
© Foto: Friedhelm Holleczek
Dormagen, 13. Februar 2019 – Seit rund
zwei Jahren sind Wirtschaftsförderung und Marketing der Stadt in eine Tochtergesellschaft
des Konzerns Stadt Dormagen ausgegliedert. Zeit für eine Bilanz. Die stellte
Geschäftsführer Michael Bison heute in den Geschäftsräumen
„Unter den Hecken 70“ vor.
Gestartet am 1. Januar 2017, nach der Personalsuche mit insgesamt neun Mitarbeitern
und einem Budget in Höhe von 783.000 Euro, ging es dann in den
Geschäftsfeldern Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit,
Stadtmarketing, Fachkräfte, Gewerbeflächen, Unternehmerservice und
Tourismus los. Erste Aufgabe: Ein neues Logo und den dazu passenden Slogan zu
finden. Das kleine „d“ mit dem rheinähnlich geschwungenen
Ausrufezeichen verbunden mit dem Werbespruch „Natürlich!
Am Rhein“ ist inzwischen wohl jedem bekannt. Es ist auf allen
Veröffentlichungen der Stadt und bei Veranstaltungen omnipräsent.
Das neue Logo der Stadt dürfte inzwischen jedem bekannt sein. © Logo: SWD
Wie so oft im ersten Jahr nach Firmengründung reichten die
Finanzen nicht. Die Stadt musste 137.000 Euro nachschießen. Auch im zweiten
Geschäftsjahr (2018) wurde der Ansatz um 52.500 Euro überschritten. Im
laufenden Jahr, mit inzwischen 9,75 Mitarbeitern, will man mit 854.900 Euro
auskommen. Man wird es sehen. Einnahmen gibt es nur durch die Parkraumbewirtschaftung
in Zons. Die Wirtschaftsförderung einer Stadt bleibt immer ein finanzielles
Zuschussgeschäft für die Kommune. Ein gutes Image kostet eben. Die
„Gewinne“ liegen in anderen Bereichen: Lebensqualität, sichere
Arbeitsplätze, eine Umgebung, in der man gerne leben möchte.
Dazu gehören natürlich auch attraktive Veranstaltungen, die ein gutes
Gefühl der Zufriedenheit bei den Bürgern hinterlassen. Eine davon ist
der SWD-City Beach rund ums Historische Rathaus zu Beginn der Sommerferien zwischen
dem 12. und 28. Juli. „Ein Sommer-Event, dass es so bislang in Dormagen noch
nicht gegeben hat“, ist sich Geschäftsführer Michael Bison sicher.
Eine Planschparty wird es geben, Generationen umspannende Sportwettbewerbe, ein
Firmen-Turnier, lange Einkaufstage und ein Streetfood Festival genauso wie Chillen
im Liegestuhl mit den Füßen im Sand inklusive. Der Strandclub vor dem
Rathaus ist täglich geöffnet. Für sportliche Aktivitäten wird
eine zweite Fläche angelegt, wo ein 10 mal 15 Meter großer
„Käfig“ Ballspiele aller Art ermöglicht. Noch können
sich Vereine, Kitas, Schulen und andere örtliche Akteure für eigene
Aktionen dort zum Mitmachen anmelden. Auch Musikfans kommen nicht zu kurz: Eine
Mega-Beachparty von Eventmacher Marc Pesch, der die 90er-Kultband „Mr.
President“ (12. Juli) und die Kölsch-Rocker „Paveier“
(13. Juli) präsentiert. Schon die alten Römer wussten, mit „panem et
circenses“ (Brot und Zirkusspiele) kann man das Volk bei Laune halten.
Auf dem Luftbild sind die geplanten Gewerbeflächen rechts
und links der Alten Heerstraße eingezeichnet. Sie grenzen an die Autobahn A57
und bieten eine optimale Verkehrsanbindung. © Foto: SWD
Nicht nur gute Laune soll die SWD machen. Sie soll auch
die Wirtschaftskraft ankurbeln. Dazu gehören neue Gewerbegebiete, neue
Büroflächen. Die könnten zum Beispiel entstehen auf der ehemaligen
Friedhofserweiterungsfläche am Gewerbegebiet TOP West. Ein Bebauungsplan
„Beiderseits Alte Heerstraße“ ist bereits in der Pipeline. Eine
Bebauung mit Bürotürmen bis zu 30 Metern Höhe (das könnten zehn Stockwerke sein)
sei wohl möglich, erläuterte Hans-Gerd Knappe, der bei der SWD das
Gewerbeflächenmanagement verantwortet. Eine Vermarktung ab Herbst 2019 sei
möglich. „Die Nachfragen gehen vom kleinen Startup bis zum
Forschungszentrum von 4.000 Quadratmetern Größe“, berichtet
Michael Bison, Geschäftsführer der SWD. Die Interessenten kämen
aus Dormagen, dem Chempark und den beiden Rheinmetropolen. Die Grundstücke,
die sich im Eigentum der Stadt befinden, sollen nicht verkauft, sondern in der
Regel als Erbbaurecht vergeben werden. Damit behält die Kommune die Hoheit
über die Nutzung der Flächen, erläutert Tanja Gaspers, die
SWD-Aufsichtsratsvorsitzende und Kämmerin der Stadt.
Gut dazu passt „Karriere Made in Dormagen“, eine Aktion mit dem Anspruch,
Interesse und Akzeptanz für die Industrie am Ort zu schaffen. Dormagener
Unternehmen sollen als attraktive Arbeitgeber sichtbar und bekannt gemacht werden,
um sie dadurch bei der Anwerbung von qualifizierten Mitarbeitern zu unterstützen.
Der erste Schritt ist bereits mit dem „ChemLab“ getan. Im Haus „Unter
den Hecken 58“ wurde b.fab aus Dortmund als erster Mieter empfangen. Das Unternehmen
ist spezialisiert auf die effiziente Umwandlung von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff
aus erneuerbaren Energien in biotechnologische Wertschöpfungsketten. Hier soll der
digitale Reifegrad der chemischen Industrie in Dormagen analysiert werden und in den
bestehenden Startup-Ökosystemen Tec-Startups auftun, die passgenaue Lösungen
für chemietypische Fragestellungen entwickeln. Bald sollen Gründer mit
innovativen Ansätzen hier einziehen und ein kreativer Austausch entstehen.
Das Thema „Tourismus“ spielt weitestgehend im mittelalterlichen Zons.
Mit dem „Sturm auf Zons“, gemeinsam veranstaltet mit der Zonser Garnison,
scheint ein erfolgreiches Spektakel gelungen zu sein, das natürlich fortgesetzt
wird – mit mehr Akteuren und noch mehr Händlern. Die Bewirtschaftung des
Parkplatzes am Rheintor bereite noch Probleme, so Michael Bison, aber die Tourist-Info
auf der Schlossstraße sei mit mehr als 4.000 Kundenkontakten in Jahr 2018 ebenso
auf einem guten Wege, wie die 300 Stadtführungen, die von dort aus im letzten Jahr
veranstaltet wurden.
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Geld sparen bei Strom und Gas
Energierverbraucher
in Dormagen könnten kräftig sparen,
wenn sie sich nur den richtigen Versorger aussuchten.
Der örtliche Anbieter, die evd (Energieversorgung
Dormagen GmbH), eine gemeinsame Tochter der RheinEnergie
Köln und der Stadt Dormagen, ist da nicht
unbedingt die erste Wahl. Unsere lokalen Politiker,
die im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzen,
hören das sicher nicht gerne, denn
der Haushalt der Stadt profitiert auch von den Gewinnen
der evd. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist
im Internet ganz einfach und vor allem mit
keinem Qualitätsverlust verbunden,
wenn man nicht unbedingt auf eine örtliche
Geschäftsstelle Wert legt. Nach einem
neuen Gesetz muss der Anbieterwechsel innerhalb von
drei Wochen vollzogen sein.
Das Vergleichsportal Verivox (www.verivox.de)
listet allein für Strom bei einem Verbrauch
von 4000 kW/h im Jahr 295 mögliche Tarife auf,
die in Dormagen gebucht werden können.
Beim Grundversorgungstarif belegt die evd
Platz 246, das günstigste Angebot des
lokalen Anbieters steht auf Platz 203. Dabei sind weder
Tarife mit Vorauskasse, Kaution oder Bonus
berücksichtigt. Es gibt also mindestens
202 Tarife anderer Lieferanten, die zum Teil deutlich
preiswerter sind. So lassen sich im
günstigsten Fall knapp 225 Euro im Jahr sparen.
Bei Gas sieht die Situation ähnlich aus:
Bei einem Verbrauch von 20.000 kW/h im Jahr werden 172
Tarife für Dormagen-Mitte aufgelistet. Der Tarif
„evd Erdgas online“ steht auf Platz 130,
der Tarif „evd Erdgas komplett“ auf Platz 136,
der Tarif „evd Erdgas klassik“ sogar
auf Platz 161 nahe am teuren Ende. Einsparungen
von rund 430 Euro im Jahr sind drin, wenn
Sie sich den richtigen Anbieter aussuchen.
Auch hier sind weder Tarife mit Kaution, Vorauskasse
oder Bonus berücksichtigt. (Alle Angaben mit Stand vom
24. Januar 2015)
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